Vor einigen Monaten berichteten wir von der Campaignixx (Ankündigung siehe unten). Bei diesem Workshop soll unter Anleitung mehrerer Experten eine Content Marketing Kampagne erstellt und verbreitet werden – und das in drei Tagen.
Ein waghalsiges Unternehmen, das allerdings auch viel Spaß versprach. Als wir zum ersten Mal davon hörten, dachten wir direkt, dass die Campaignixx eines der spannendsten Events des Jahres werden könnte – und so ist es auch gekommen. Aber der Reihe nach…
Inhaltsverzeichnis
Der 1. Tag: Es geht los
Netterweise ließ Organisator Marco Janck die Campaignixx direkt bei mir um die Ecke in Berlin (in der Nähe des Bahnhof Südkreuz) stattfinden. So ein fünfminütiger Anfahrtsweg hat wirklich etwas für sich :-).
Los ging es mit einer Begrüßungsansprache durch Marco, welcher gleich den Fahrplan für den Workshop festlegte: Wir wollen in drei Tagen schaffen, was normalerweise drei Monate dauert. Zentral ist dabei auch, zu lernen, was NICHT geht – aus Zeitgründen, wegen mangelnder Ressourcen oder einfach wegen der Technik.
Das Wichtigste (und auch interessanteste) an der Campaignixx ist, dass es kaum Theorie geben sollte. Alles wird durch die Praxis vermittelt. Aber auch das Wörtchen “kaum” beinhaltet, dass ein wenig Theorie trotzdem sein soll und muss.
Was ist Content Marketing?
Eigentlich sollte uns an dieser Stelle Mirko Lange erzählen, was Content Marketing eigentlich ist. Da er aber spontan absagen musste, übernahm Marco das kurzerhand selbst. Er gab einen Überblick darüber, was Content Marketing aus seiner Sicht ist.
Kurz gesagt: Man braucht eine Strategie, muss verschiedene Kanäle bespielen und die Zielgruppe kennen. Zudem ist Content eine Vorinvestition an Zeit und Geld, die sich aber fast immer lohnt. Die Kernaussage des Vortrags war daher:
Aufmerksamkeit muss man sich erarbeiten!
Die Wahrheit dieses Satzes sollten wir Teilnehmer in den kommenden Tagen zu spüren bekommen. Nach dieser kurzen Einführung lernten wir dann den Kunden kennen, für den arbeiten würden – und staunten nicht schlecht.
Die Thomas Peters-Stiftung Sonnenseite
Denn die Stiftung Sonnenseite von Thomas Peters ist etwas ganz Besonderes. Sie unterstützt verschiedene Projekte in Deutschland und der ganzen Welt und hat einen Ansatz, den man nur selten findet.
100% aller Spenden kommen direkt bei den Projekten an!
Denn Thomas Peters ist der einzige Mitarbeiter seiner Stiftung und macht alles ehrenamtlich. Daher hat er keine Personalkosten zu tragen – und auch alle weiteren Dinge wie seine Reisekosten, PayPal- und Bankgebühren zahlt er privat aus eigener Tasche. Diese Art des ehrenamtlichen Engagements begeisterte alle Teilnehmer und motivierte uns zusätzlich, etwas Tolles für sein aktuelles Projekt auf die Beine zu stellen.
Laufen für die Tafel
Dieses ist denkbar simpel und kann daher auch sehr erfolgreich werden: Laufen für die Tafel. Privatpersonen spenden 250€ oder Firmen spenden für ein Team von vier Personen 500€. 100% des Geldes erhält die Tafel ihrer Wahl – und Thomas Peters druckt auf eigene Kosten ein (wirklich) hochwertiges Shirt mit dem Namen des Laufes sowie dem Logo der entsprechenden Firma.
Dabei ist es egal, ob jemand am Marathon, Halbmarathon, Parklauf oder Firmenlauf teilnimmt. Wo gelaufen wird, kann auch gespendet werden. Eine tolle Aktion, die sich vielleicht der eine oder die andere von euch einmal genauer ansehen möchte!
Unsere Aufgabe war es nun, eine Kampagne für dieses Projekt umzusetzen – immer unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Stiftung kein Marketingbudget zur Verfügung hat. Doch wie kommt man auf gute Ideen? Hier hatte Andreas W. Tautz ein paar hilfreiche Tipps parat.
Ideen finden
Bevor es mit der Kreativphase losging, stellte uns Andreas einige Techniken vor, mit denen man alleine und in Gruppen gute Ideen finden kann. Vom Brainstorming über das Brainwriting bis hin zur 635 Methode waren viele interessante Ansätze dabei.
Wichtig war ihm vor allem, dass wir unsere Normboxen verlassen. Nichts auszuschließen und auch einmal auf das Bauchgefühl hören sind wichtige Ideale, die sich in der Praxis schon oft bewährt haben. Nach diesem Vortrag ging es nun aber an Eingemachte.
Dafür wurden die Teilnehmer in zwei Teams mit je 10 Teilnehmern aufgeteilt, eines unter Aufsicht von Marco, eines mit Stefan. Ab hier kann ich also fast nur noch über das berichten, was sich im “Team Rot” abgespielt hat.
Die Ideenfindung
Unsere Gruppe fand sich gemeinsam mit Andreas und Stefan zum Brainstorming zusammen. Wir entschieden sehr schnell, unsere Kampagne auf Firmen und Unternehmen zu fokussieren, da diese ein größeres Potential haben und durch die gebrandeten Shirts einen zusätzlichen Werbewert erhalten. Viele Ideen wurden hin- und hergeschmissen und mündeten in dem Slogan:
Wir geben 100% für die Tafel
Dieser wurde das Standbein unserer Kampagne und sollte auch auf das Logo. Weitere Ideen waren: Ein Website-Mockup, neue Laufshirts, mehrere kurze Videos im Stromberg-Style, Grafiken und Fotos für die Social Media Kanäle.
Nachdem diese Grundpfeiler festgelegt waren, teilten wir uns in kleine Teams auf, die sich um die konkretere Gestaltung kümmerten. Und das unter Hochdruck, denn der erste Tag war mittlerweile fast vorbei – und Donnerstag früh sollte es gleich mit der Erstellung der Inhalte losgehen.
In Windeseile wurde also eine Landing Page gezeichnet, neue T-Shirts designed, ein Logo ausgedacht, mögliche Fotomotive zusammengestellt sowie die Filmideen zu Papier gebracht. Mit entsprechend brummenden Köpfen verabschiedeten wir uns wenig später, doch viele trafen sich noch in einem Restaurant um die Ecke. Hier ließen wir den ersten Abend bei netten Gesprächen und großen Portionen ausklingen.
Der 2. Tag: Erstellung aller Formate
Der mit Abstand spannendste, lehrreichste und auch anstregendste Tag der Campaignixx war der zweite. Denn für heute waren die Experten einbestellt, die uns bei der Umsetzung unserer Ideen helfen sollten:
Foto: Ondro Ovesny
Video: Matthias Proske und Mike Suminski
Filmproduktion: Andrea Jellinek
Grafik: Jasmin Seyfried
Text: Caroline Kliemt
Text und Video
Wir waren zuerst für die Sparten Video und Text eingeteilt. Während sich also ein Teil unserer Gruppe mit Andrea daran machte, unsere optimistischen Pläne auf ein realistisches Normalmaß zu stutzen, arbeiteten andere mit Caro an unseren Texten. Und wir brauchten einige Texte: Für die Website und vor allem für die Menschen, die wir überzeugen wollen.
Es hat wirklich Spaß gemacht, einer so professionellen Texterin wie Caro über die Schulter zu schauen. Was sie in kürzester Zeit ausformuliert hat, hat mir gezeigt, dass es für mich noch einiges zu lernen gibt. Währenddessen belagerte der Rest unserer Truppe den Gang, um unser wunderschönes Video zu drehen. Dieses wurde direkt danach auch gleich geschnitten, sodass wir relativ schnell ein fertiges Produkt in den Händen hielten.
Foto und Grafik
Nach etwa drei Stunden und einem leckeren Mittagessen stand die zweite Runde auf dem Programm: Foto und Grafik. In der Zwischenzeit hatte sich auch herumgesprochen, dass Marco sich für die andere Gruppe ein neues Image zugelegt hat. Dadurch bekamen wir mit, dass auch Team Blau viele kreative Ideen in die Waagschale geworfen hatte.
Aber viel Zeit, um diese zu bewundern, hatten wir nicht. Denn während die Gesichter unserer Kampagne von Ondro abgelichtet wurden, arbeiteten wir mit Jasmin am Logo und dem Mockup der Website. Diese sahen sehr schnell wirklich toll aus, was mir deutlich gezeigt hat, wie wichtig eine gute Grafikerin für das Gelingen einer Kampagne ist.
Nachdem die Fotos fertig waren (und verdammt gut aussahen) kümmerten wir uns um das Zusammenführen aller Fäden. Hierzu zogen sich Ines und Alex zurück, um unseren Pitch für den nächsten Tag vorzubereiten – und um auf eine Idee zu kommen, die noch sehr wichtig werden sollte. Gleichzeitig wurde bei den Fotos und Grafiken letzte Hand angelegt.
Genau mit der Deadline des Tages hatten wir es dann geschafft: Wir hatten ein tolles Logo, ein knapp 30-sekündiges Video, Bilder und Grafiken für die sozialen Medien, ein Keyvisual, einen Mockup unserer Landing Page (und eine registrierte URL) sowie alle Texte, die wir zum Überzeugen von Vorgesetzten und Angestellten brauchen. Und das alles wurde an einem Tag erstellt – was für ein Programm!
Da ich von diesem Tag doch sehr geschafft war, habe ich auf den abendlichen Restaurantbesuch verzichtet – habe mir aber sagen lassen, dass es wieder sehr unterhaltsam zugegangen ist.
Der 3. Tag: Pitch und Seeding
Vor dem Pitch bekamen wir noch etwas Zeit, um unsere Präsentationen fertigzustellen. Doch dann nahte die Stunde der Wahrheit. Welche Idee würde Thomas Peters besser gefallen? Und vor allem warum?
Wir waren zuerst an der Reihe und stellten unsere Kampagnenidee vor:
Wir geben 100% für die Tafel.
Danach war es an Team Blau, ihre Ideen vorzutragen:
Mein erstes Mal #runforfood
Zwei wirklich starke Ideen also. Beide Gruppen haben tolle Videos, lesenswerte Texte, ansehnliche Grafiken und hochwertige Bilder angefertigt. Es ist unglaublich, was von allen Beteiligten in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt wurde. Entsprechend wollte auch Thomas Peters beide Gruppen zum Sieger erklären, doch es musste (wie bei echten Pitches) einen Gewinner geben.
Schlussendlich fiel die Wahl auf Team Rot. Der Grund war vor allem, dass Ines und Alex am Vorabend noch ein Konversionsmodell erstellt haben. Dadurch wird die Kampagne nach einmaligem Aufsetzen praktisch zum Selbstläufer. Und um das vorzubereiten, fehlte noch ein zentraler Baustein des Content Marketing: Das Verteilen der Inhalte.
Seeding
Zum Abschluss gab es daher noch eine Präsentation von Nicolas Sacotte zum Thema Content Seeding. Er erzählte, worauf man achten muss, welche Kanäle man im Blick haben sollte und welche Schritte für einen erfolgreichen Seeding-Prozess von Nöten sind. Für mich der beste Vortrag der Campaignixx!
Wichtig ist der nachhaltige Aufbau von Assets und Kanälen!
In Gruppenarbeit gingen wir danach noch die verschiedenen Kanäle an, um der Stiftung Sonnenseite einen übersichtlichen Arbeitsplan erstellen zu können. Danach folgte eine kurze Feedbackrunde, und schon war die erste Campaignixx vorbei.
Fazit
Zu Beginn der drei Tage wusste niemand, was genau passieren würde. Aber das Ergebnis war glaube ich genau so, wie es sich Organisatoren und Teilnehmer erhofft hatten. Es gab tolle Experten, die auf ihren jeweiligen Gebieten mit unglaublichem Know-How geglänzt haben – und auch die nötige Geduld für einen solchen Workshop mitgebracht haben. Sie alle waren wirklich eine große Hilfe.
Die Organisation war aus Teilnehmersicht absolut reibungslos, daher ein großes Danke an Marco, Stefan und das ganze SUMAGO Team. Ihr habt hier wirklich etwas Tolles auf die Beine gestellt!
Der Kunde war sehr interessant. Alle waren motiviert, Thomas Peters und seine Stiftung zu unterstützen. Das lohnt sich wirklich, denn der Mann ist mit Herzblut dabei und arbeitet unermüdlich, um Spenden für wichtige Projekte zu sammeln.
Und daher ist es auch kein Wunder, dass beide Gruppen so wahnsinnig kreativ waren. In nur zwei Tagen haben alle Beteiligten tolle Kampagnen ausgearbeitet – und ich zumindest hatte dabei nicht nur viel Spaß, sondern habe auch eine Menge gelernt und tolle Leute getroffen. Ich hoffe also, dass die Campaignixx auch nächstes Jahr wieder stattfinden wird – einige tolle Ideen scheint es ja bereits zu geben.
Vor allem die Arbeit für einen gemeinnützigen Zweck rundet das Ganze ab. Denn so sind beide Teams zwar in den Farben getrennt, aber in der Sache vereint.
Die Ankündigung
Marco Janck stellt sein neuestes Baby vor. Nach dem erfolgreichen Online Marketing Hochseeangeln geht es diesmal um Content – die CAMPAIGNIXX ist geboren.
Es ist mittlerweile eine Binsenweisheit, dass Content King ist – also dass man gute Inhalte braucht, um eine starke Webseite zu erstellen. Es gibt zahlreiche Texte und Guides zu diesem Thema – doch diese gehen oft nicht über oberflächliche Phrasen hinaus.
Hier setzt nun Marco Janck an, der mit seinem Team den Content-Marketing-Workshop CAMPAIGNIXX organisiert. Dieser bietet vom 25. – 27. November 2015 20 Teilnehmern die Möglichkeit, unter der Anleitung von ausgewiesenen Experten eine Content-Kampagne auf die Beine zu stellen.
Hochkarätige Experten helfen bei der Kampagnenerstellung
Am ersten Tag ist Mirko Lange dabei, der das Content-Marketing allgemein abdeckt. Der zweite Tag steht dann ganz im Zeichen der Erstellung – angeleitet von Ondro Ovesny (Foto),Matthias Proske (Video), Caroline Kliemt (Text) und einem noch unbekannten Grafiker. Am dritten Tag steht dann das Seeding mit Nicolas Sacotte auf dem Programm.
Das Konzept, welches an den drei Tagen erstellt wird, soll für eine Non-Profit Organisation sein. Dies könnte eines der spannendsten Events des Jahres werden – daher haben wir schon unser Ticket reserviert und werden euch detailliert Bericht erstatten.
Eine nette Zusammenfassung, Oliver! Nicolas Sacotta hat es wirklich gerockt.
Besonders toll fand ich, dass alle Experten total umgänglich waren und wir sie alles fragen konnten.
Organisatoren und Teilnehmer auch unfassbar kreative und talentierte Menschen. Und das Essen war auch ok. 😉