Moderne Dateiformate versprechen gegenüber Klassikern wie JPEG und PNG größere Einsparungen bei gleichbleibender Bildqualität. Wer mit diesen Formaten herumexperimentiert, wird durchaus beeindruckende Ergebnisse erhalten.

Auf Webseiten sorgt ihr Einsatz für kürzere Ladezeiten. Doch haben moderne Bildformate genau an dieser Stelle ihre Tücken.

Welcher Browser unterstützt welches Bildformat?

JPEG 2000 wird beispielsweise von kaum einem Webbrowser unterstützt. Derzeit kann lediglich der Safari-Browser von Apple Bilder dieses Formats anzeigen. Ein Grund dafür sollen hauptsächlich patentrechtliche Bedenken sein. Man erinnere sich an das LZW-Patent, das sich bis ins Jahr 2006 auf das GIF-Format ausgewirkt hat. Webseitenbetreiber und Entwickler, die damals GIF-Dateien verwendet haben, wurden vom Patentinhaber zur Kasse gebeten. Die Laufzeit eines Patents kann bis zu zwanzig Jahre betragen, was in der IT-Branche eine halbe Ewigkeit ist.

Das Format JPEG XR wird derzeit vom Internet Explorer und von Microsoft Edge unterstützt, aber nicht von anderen Webbrowsern.

Bilder in Googles WebP-Format können hingegen wird von einer großen Bandbreite an Browsern dargestellt werden – ausgenommen von Apples Safari-Browser. Wer auf dieses Dateiformat setzt, lässt iPhone-, iPad- und Mac-Nutzer kategorisch außen vor.

Patente im IT-Bereich stehen in der Kritik

Die Patentierbarkeit von Algorithmen, für die es in der EU glücklicherweise höhere Hürden gibt als in den USA, bringt gerade bei neueren Bildformaten für Websitebetreiber und Entwickler ein potentielles Risiko mit sich. Stellt sich nachträglich heraus, dass durch die Algorithmen in einem dieser Dateiformate ein Patent verletzt wird, können diejenigen, die es einsetzen, durchaus vom Patentinhaber zur Kasse gebeten werden.

Gerade im IT-Bereich stehen Patente massiv in der Kritik, da durchaus auch zu Unrecht triviale Lösungen Patentschutz erhalten, auf die jeder durchschnittliche Entwickler in kürzester Zeit kommen würde. Solange das entsprechende Patent nicht für ungültig erklärt wurde, kann der Inhaber es gegen vermeintliche Verletzer einsetzen. Auch wenn das Phänomen in der EU wie erwähnt nicht ganz so extrem wie in den USA ausgeprägt ist, sorgt es auch hier immer wieder für Rechtsunsicherheit.

Aus diesem Grund, sowie aus Gründen ihrer hohen Verbreitung und Kompatibilität, stellen ältere, klassische Dateiformate wie JPEG und PNG bis auf Weiteres die Beste Lösung für den Einsatz auf Webseiten dar.

 

Bild: geralt / pixabay.com

1 KOMMENTAR

  1. Ich finde, für Deutschland ist es noch ein wenig früh sich Gedanken über neue Formate zu machen. In vielen Agenturen und bei inhouse Mitarbeiten ist oft noch total unklar, wann man ein .jpg (Fotos) und wann man .png (Logos) alt Dateiformat einsetzt.

    Auch das Thema Dateigröße wird auch noch oft mit Auflösung / Bildqualität gleichgesetzt oder wird nicht verstanden. In der WordPress Welt werden 2 MB Stockfotos hochgeladen und keine merkt es (gerade noch heute auf einem Blog erlebt 4 MB an Bildern… für eine über mich Seite…).

    Daher empfehle ich mehr Aufklärung bei diesen zwei Standard Bildformaten, was Dateigrößen sind und mehr geht als eine TinyPNG Optimierung.

    Dafür brauchen wir mehr Aufklärung darüber für wen wir das machen und dass die meisten der Besucher eine langsame Handyverbindung haben und nicht zu Hause am DSL Desktop sitzen.

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