Nachfolgendes Recap ist von unsererem OMK Gewinnspiel der Gewinner Geronimo Förster
So man einer mag es bereits gehört haben, dieses Internet ist jetzt auch in Deutschland verfügbar. Für Konsumenten ist es bereits die Regel, für viele deutsche Unternehmen ist es aber noch die Ausnahme sich in einer digitalen Welt zu bewegen. Darauf wiesen die Referenten bei der sechsten Online Marketing Konferenz(OMK) immer wieder hin.
Organisiert von der Lüneburger Internetschmiede Webnetz und ausgetragen in den Räumlichkeiten des „Norddeutschen Silicon Valley“ der Leuphana Universität Lüneburg, zog die OMK 2017 dieses Jahr eine Rekordzahl von mehr als 700 Besuchern in ihren Bann. Das Publikum mischte sich auch Fachfrauen und -Männern, Interessierten, Agentur Profis, Studierenden, der Bandbreite von Mitarbeitern und Entscheidern kleiner und mittelständischer Unternehmen und Konzernen.
In seiner Begrüßungsansprache schwört Patrick Pietruck, alle bis dahin Anwesenden, auf den Ereignisreichen Tag ein und freut sich verkünden zu können, dass heute „die Technik funktioniert“ und übergibt nach gebührendem Applaus an Professor Dr. Gerrit Heinemann, einem der führenden deutschen Experten für E-Commerce und Online-Handel.
In der nachfolgenden Keynote spricht Prof. Heinemann von der Hochschule Niederrhein von der immer noch bestehenden Online-Aversion vieler deutscher Unternehmer. Laut Heinemann „hinke der deutsche Handel der digitalen Entwicklung hinterher“ doch zum Glück lasse sich „digitale Allergie desensibilisieren“. Trotz seines digitalen Fokus nutzt er heute „das klassische Medium Tafel“.
Seine Darstellungen machen deutlich, dass sich der deutsche Handel in der Konsumentenansprache online oft noch im Tiefschlaf befindet und im B2B-Bereich sogar fast im Koma liegt. Gerade einmal 1,3% haben eine B2B-Lösung im E-Commerce parat. Heinemann rät den Unternehmen zu einer „digitalen Agenda“. Als „Sorgenkind in der digitalisierten Wirtschaft“ sieht Heinemann den stationären (Einzel-)Handel. Obgleich 70% der erwachsenen Bevölkerung bereits online kaufen, können hier durch „hybrides Einkaufsverhalten“ Chancen entstehen.
Während der Point of Purchase, also der Ort der Kaufentscheidung, vermehrt online liegt und Sieben von zehn Kunden besser informiert seien als das Ladenpersonal, so Heinemann, findet der letztendliche Kauf häufig immer noch offline statt. Für den Handel heißt es also am Ball zu bleiben.
Nach der eindrucksvollen Keynote von Prof. Heinemann heißt es sich zu entscheiden. In Hörsaal 2, 3 und 4 finden nun gleichzeitig Vorträge statt. Die Auswahl fällt sichtlich nicht allen Besuchern leicht.
Immer wieder sieht man Teilnehmer, die die Köpfe in das Programmheft stecken oder sich auf ihrem Smartphone die kurzen Beschreibungstexte zu den einzelnen Veranstaltungen ansehen und sich kurzfristig für einen der Hörsäle entscheiden.
Das Programm ist eng getaktet. Dreißigminütige Vorträge werden abgelöst von fünfzehnminütigen Pausen. Ein schneller Kaffee, ein kurzes Gespräch in der Schlange, ein schneller Check der verschiedensten Feeds, ein Blick auf den Konferenzpass der anderen Teilnehmer und schon geht es in den nächsten Hörsaal, zum nächsten erkenntnisreichen Vortrag.
Wie sich in den Pausen der Trakt der mit den angrenzenden Hörsälen füllt, ja fast staut, so ist er während der Vorträge sogleich leergefegt – wie ich finde ein gutes Zeichen.
Das Thema Geflecht wurde breit angelegt. Als Inhalte finden sich Vorträge und Diskussionen über SEO und SEA, Sportmarketing und Sponsoring in der digitalen Welt, Bildung von Personal Brands von Prominenten, über das Für und Wider von online Marktplätzen, die Erfolgsgeschichte eines Klickmillionärs, den recht persönlichen Einblick in das Leben und Werken einer sehr erfolgreichen Influencerin und vielen weiteren anregenden Themen.
Bei einer solchen Vielfalt wie auf der OMK 2017 geboten, wünscht man sich mehr als ein Mensch zu sein, sich dreiteilen zu können um am liebsten jedem Vortrag zu lauschen und etwas davon mitzunehmen. Das Programm ist vielversprechend und jede Referentin und jeder Referent verdient die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft. Zum Glück bieten die Twitterwalls Einblicke in die anderen Hörsäle.
„Mit dem Fahrrad oder mit dem 40-Tonner zum Brötchen holen?“ Timo Klein, itelligence
: „Customer Journeys – Mehrwert und Herausforderung nahtlos integrierter Omni Channel Plattformen
Single- Multi- oder Omnichannel beim Zeichnen der Customer Journey oder anders gesagt:„Mit dem Fahrrad oder mit dem 40-Tonner zum Brötchen holen?“. Mit einem Augenzwinkern stellt Timo Klein von itelligence diese Frage und gibt zugleich die Antwort „Es gibt nicht die eine Lösung für die Customer Journey“ und gibt weiter mit auf den Weg „Nicht der erste Touchpoint ist entscheidend, sondern die letztendliche Zielführung des Kunden.“
„Mit der Hand in der Hosentasche des Kunden...“ Torben Tost, Hamburg Airport: Kundenkommunikation: Messaging mit und ohne Chatbots am Hamburg Airport
Torben Tost nimmt seine Zuhörer mit auf die Reise in die Vergangenheit und berichtet, wie „ein Streik die Kommunikation revolutioniert hat.“. Ein Streik an einem Flughafen bedeutet für den Betreiber nichts Gutes. Flüge fallen aus und machen die Reisenden verständlicherweise unzufrieden. In dieser „Krise“ kommt der Messenger von WhatsApp zum Einsatz, damals über ein Smartphone – heute über eine Backendlösung – der Kontakt wird gestreut und eine großzahl der wartenden Reisenden wird in einem „sehr persönlichen Umfeld“ informiert. Heute nutzt der Hamburg Airport WhatsApp zweimal im Jahr um über den aktuellen Stand der zyklischen Pistenwartung und damit einhergehenden Sperrung der jeweiligen Flugpiste zu informieren. Tost rät dazu in der Messenger Kommunikation „relevant und sensibel“ zu sein, denn man sein „mit einer Hand in der Hosetasche des Kunden“.
„Und jetzt ist Champions League!“ David Görges, Borussia Dortmund; Digitale Zukunft und digitale Chancen im Sportsponsoring
Der BVB ist nicht nur ein erfolgreicher Fußballverein, sondern auch ein digitales Medienunternehmen. Davon spricht David Görges in seinem Vortrag über die digitalen Spielzüge der Borussia Dortmund. Auf den Weg gibt Görges, dass “Reichweite der Reichweite halber nicht weiter hilft” und spricht wer gesehen wird aber keine Interaktion und Emotion erzeugt der ist nicht Relevant. Wichtig ist die Eigendefinition, die Frage für wen die Anstrengungen im Internet betrieben wird und wie man den bestmöglichen Service in seiner Welt liefert, sei es Entertainment, Informationen oder andere Inhalte.
Fazit: Die OMK 2017 war eine gelungene Konferenz. Das Themenspektrum war breit aufgestellt und bot neben SEO viele weitere Einblicke in aktuelle Trends wie Influencer-Marketing, sehr theoretische Vorträge, als auch praktische Beispiele aus Agentur- und Inhousesicht. Die vortragenden Speaker haben es allesamt verstanden die Vorträge mit Leben zu füllen und auch zu begeistern. Die
Organisation des Events war hervorragend. Die Zeit zum Netzwerken in den Vortragspausen könnte man als knapp bemessen bezeichnen, doch bei der Aftershow Party war mehr als genug Zeit um bei gutem Essen in lockerer Atmosphäre das eine oder andere Gespräch mit anderen Teilnehmer und auch Speakern aufzunehmen.
Mit Sicherheit wird die OMK im kommenden Jahr wieder mit spannenden Inhalten und vielfältigen Themen für die Besucher aufwarten.





