Personen aus der Szene: Nicolas Sacotte

von Michael Schöttler

Kategorie(n): Personen aus der Szene Datum: 3. August 2015
In unserer Reihe "Personen aus der Szene" stellen wir euch regelmäßig Persönlichkeiten vor, die in Eurer Übersicht nicht fehlen sollten. Heute geht es um: Nicolas Sacotte SEO-Portal Bild Hallo Nicolas und vielen Dank das du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Ich kenne dich von einigen Fachmessen und als Chef der Content Marketing Agentur contentking.de und von Dynapso. Den meisten bist du aber wohl aufgrund deines enormen Erfolges bei den SEO Wettbewerben bekannt. Da gibt's glaube ich keinen, der mehr gewonnen hat als du, oder? Vielleicht kannst du uns ja mal kurz erzählen wer du bist und was du beruflich gerade so machst - gerade für Leute, die dich noch nicht kennen. Nicolas Sacotte im InterviewJa, hallo erstmal und vielen Dank für die Einladung zum Interview hier auf seo-portal.de. Für alle, die mich noch nicht kennen: Ich heiße Nicolas Sacotte, bin eigentlich studierter Dipl. Betriebswirt, aber schon zu Studienzeiten in das Thema Onlinemarketing insbesondere SEO so “reingerutscht”. Klar lag das nahe, da ich als Fachrichtung während des Studiums “Internationales Marketing” gewählt hatte, allerdings ging es da inhaltlich damals noch wirklich um klassisches Marketing im Offline Bereich. Ich hab dann irgendwann Kontakt mit “Frontpage 98” gehabt und musste für eine Praxisarbeit im Rahmen des Studiums eine (sehr rudimentäre) Webseite aufbauen. Das hat mir riesig Spaß gemacht und damit hat eigentlich alles angefangen. Damals waren Webseiten bzw. Webdsign noch extrem teuer und die Nachfrage nach “günstigen” Lösungen bzw. Umsetzungen groß. Im Bekanntenkreis hatte ich einige Unternehmer, die eine Webseite brauchten und habe dann damit nebenbei auch angefangen Projekte für andere umzusetzen. Recht schnell kam dann auch das Thema Traffic bzw. Onlinewerbung auf den Plan, weshalb ich mich intensiv mit dem Thema SEO beschäftigt habe. Das war 1998 und AdWords, Facebook & Co. gab es damals noch nicht. Display oder TKP-Werbemaßnahmen waren unglaublich teuer und so bin ich bei SEO hängen geblieben. Die ersten Suchdienste, die ich “bedient” habe, waren Altavista, Fireball und Konsorten, weil Google da erst ganz in den Anfängen war. Die Learnings aus mittlerweile 17 Jahren SEO haben mir natürlich geholfen, die SEO-Contests zu gewinnen, die du angesprochen hast. Die nötigen Kontakte und Ressourcen waren natürlich auch vorhanden, denn so ganz ohne Arbeit kann man solche Wettbewerbe natürlich auch nicht gewinnen. Letztendlich haben wir aber auch gewonnen, weil wir etwas kreativer vorgegangen sind als die anderen Mitstreiter. Wir haben völlig gratis ein interaktives Widget zur Rankingüberwachung zur Verfügung gestellt, was sich sehr viele Teilnehmer eingebunden haben. Das war für Google ein Signal, dass wir eine der bedeutendsten Quellen für die jeweiligen Contest-Keywords waren. Das ging sogar so weit, dass der Brandname “dynapso” in den WDF*IDF-Tools sehr weit vorne als Proof-Keyword gelistet war und viele der Teilnehmer Ihre Inhalte eben nach der Kurve bzw. diesen Daten optimiert haben. Klar, und ein paar saftige Links hatten wir zusätzlich natürlich auch noch als Trumpf in der Hinterhand, wodurch wir dann letztendlich 2 große deutsche SEO-Contests (SEOphonist und SEOkanzler) in Folge gewonnen haben. SEO-Portal BildDu bist in meinen Augen ein Allrounder. Gerade durch deine technischen Möglichkeiten schaffst du es immer wieder, dir den entscheidenden Vorteil zu erarbeiten. Dennoch lese ich ehrlich gesagt kaum was von dir, ist Bloggen nicht so dein Ding? Wenn ich von dir lernen möchte, gibt es Mittel und Wege dies zu tun, z.B. im Social Media Bereich? Nicolas Sacotte im Interview Ich blogge eigentlich sehr gerne, aber leider habe ich dazu viel zu wenig Zeit. Dann und wann poste ich aber durchaus auf unserem Content Marketing Blog unter http://www.contentking.de/content-marketing-blog/. Ansonsten äußere ich mich viel via Facebook und teile dort auch fast täglich interessante Artikel und News aus der Online-Marketing-Welt. Mehr Zeit fürs Bloggen steht definitiv auf meiner Wunschliste, ich bin aber aktuell mit all meinen Projekten ziemlich ausgelastet. Neben der Agenturtätigkeit, die den Schwerpunkt darstellt, mache ich ja wie bereits erwähnt auch noch dynapso.de, infografiken.com in Kooperation mit den Kollegen von das-hinterland.de, betreibe ein Content Marketing Format Namens quizcms.com, habe diverse andere Affiliateprojekte laufen und bin seit dem letzten Semester zusätzlich noch als Dozent für eBunsiness an der FH Weingarten tätig. Aktuell bastele ich gerade zusammen mit meinem Vater an einem mobilen Grill, der bald in Produktion gehen und natürlich auch online verfügbar sein wird. Und ein weiteres Projekt, was aktuell einiges an Zeit frisst ist quondos.de. Das ist vielleicht auch die Antwort auf deine Frage “gibt es Wege von dir zu lernen?”. Auf quondos.de können sich interessierte User anmelden und bekommen wöchentlich Video-Podcasts zum Verlauf der Battle gegen die beiden Spanier, die ich gemeinsam mit Julian Dziki von SEOkratie.de (hoffentlich) gewinnen werde. Für alle Interessierten haben wir jetzt einen kostenlosen Testaccount eingerichtet: https://www.quondos.de/kostenloser-testaccount, einfach dort anmelden und dann gibt es weitere Infos per Mail. Im Prinzip erfahren und lernen die Mitglieder, wie man von Grund auf ein Projekt aufbaut, umsetzt, betreibt und monetarisiert. Das macht uns natürlich sehr viel Spaß, weil wir unser Wissen gerne weiter geben, ist aber auch eine zeitliche Herausforderung, weil Inhalte geplant und Videos produziert werden müssen. Aber klar, du hast natürlich Recht: Mit den richtigen Ressourcen kann man in kürzerer Zeit mehr erreichen. Und über die letzten 15 Jahre in der Selbstständigkeit haben sich schon so einige Tools, Kontakte, Scripte und sonstige Möglichkeiten angesammelt, um schnell und präzise agieren zu können. Dazu kommt noch die Erfahrung und das Bauchgefühl aus all den Jahren, was beides natürlich auch schnelle Analysen begünstigt und die Entscheidungsfindung erleichtert. SEO-Portal BildJa Quondos haben wir (durch Zufall) auch vor einigen Tagen entdeckt. Ich gebe zu, dass ich überrascht war, da es doch schon eine Weile lief, ihr aber in der Szene kaum Werbung dafür gemacht habt. Andere teilen so etwas ja schon fast täglich und das über mehrere Wochen (sodass es manchmal auch anfängt zu nerven ^^). Erzähl uns doch bitte noch etwas zu Quondos, insbesondere wie so etwas entsteht und wie die Kontakte untereinander zustande gekommen sind. Für dich scheint das Netzwerk also etwas sehr positives zu sein? Nicolas Sacotte im InterviewWenn ich mich recht erinnere, kam Julian auf der Campixx2014 auf irgendeiner Zimmerparty (ich glaube, es war die Sause in der OnPage.org Suite) auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, gemeinsam mit ihm einen Contest gegen 2 Spanier zu gewinnen. Ich habe direkt zugesagt und so sind wir dann zusammen für eine Woche nach Spanien geflogen und haben das Konzept dort mit Carlos & Alex geplant. Die beiden hatten bereits 2013 mit quondos.com einen ähnlichen Contest in Spanien durchgeführt und aus der damaligen Plattform mittlerweile eine riesige eLearning-Community gebaut. Im Prinzip geht bei quondos darum im Contestzeitraum (12 Monate) so viel Geld wie möglich mit einem Onlineprojekt zu verdienen - bei begrenztem Budget. Thema und Umsetzung waren dabei frei wählbar. Alle einzelnen Schritte werden dabei wöchentlich in mindestens 2 Videos dokumentiert und sind im Mitgliederbereich abrufbar. Interessierte Menschen können so Einblicke in unsere Arbeit bekommen und Online Marketing lernen. Julian und ich haben dazu ein Projekt zum Thema Bier aufgesetzt, zu finden unter www.bierologie.de. Um auch alles finanziell korrekt abzuwickeln haben wir natürlich entsprechende Verträge mit den beiden Spaniern gemacht und extra dazu die Bierkr UG gegründet. Wir haben schon etwas Werbung in der “Szene” gemacht, aber nicht zu aggressiv, weil sich unsere Inhalte und das Angebot zwar auch an die Profis richtet aber eben auch viel Basisarbeit beinhaltet, das für langjährige Experten eher uninteressant sein dürfte. Aktuell versuchen wir, über konkrete Inhalte bzw. Angebote noch mehr User zu bekommen. Dazu gehört der kostenlose Testaccount, aber auch andere Maßnahmen wie Webinare etc.. Und klar, ein bestehendes Netzwerk hilft natürlich immer dabei, solche Angebote auch entsprechend zu pushen, um Reichweite zu erzeugen. SEO-Portal Bild Auch jemand wie du wird sich ja auf den laufenden halten müssen und sich weiterentwickeln. Was möchtest du in der nächsten Zeit erlernen und vor allem wie woher beziehst du deine Informationen? Auf Konferenzen sieht man dich ja auch recht oft - welche stehen oder standen für dich 2015 auf dem Plan? Nicolas Sacotte im Interview Ich beziehe meine Informationen über diverse große (oft US-amerikanische) Portale und lese sehr viel. Facebook und Twitter sind dabei auch Mittel zum Zweck und im Prinzip ein wichtiger News-Stream, denn meine Freunde und Follower rekrutieren sich größtenteils aus der Branche und sharen viele wichtige Infos und Seiten. Zum Thema Lernen: Ich würde gerne besser bzw. richtig Programmieren lernen. In HTML und CSS bin ich recht fit, aber wenn es in Sachen PHP oder Javascript ins Detail geht, dann muss ich aussteigen. Klar, dafür hab ich meine Leute und Spezialisten, aber ich würde in der Tat gerne gut coden können. Konferenzen 2015: ich hab natürlich die SEO-Campixx mitgenommen und auch am Content Marketing Day der CampixxWeek einen Vortrag gehalten. Zum SEOday werde ich sicher auch wieder fahren und auf dem ExpertDay auch eine kleine Session halten. Auf dem online-marketing-tag.de werde ich noch einen Vortrag zum Thema Content Marketing halten. Ansonsten halte ich mir alles eher offen und flexibel, d.h. ich werde dann eher spontan entscheiden, ob ich zu der jeweiligen Konferenz fahre. SEO-Portal Bild Du hast ja viele erfolgreiche Projekte, alleine durch die Wettbewerbe, kannst du unseren Lesern hier vielleicht ein kleines Geheimnis verraten. Etwas, wo du sagst, dass es sehr gut funktioniert hat und sich reproduzieren lässt? Also sozusagen einmal in die Trickkiste des Nicolas greifen für unsere Leser. Nicolas Sacotte im Interview Naja, der Trick an sich ist es, überhaupt erstmal etwas zu MACHEN. Ich bin ja an vielen Fronten und Projekten unterwegs oder beteiligt, weil ich grundsätzlich einfach gerne Ideen umsetze. Und davon habe ich (leider?) täglich sehr viele! Wenn ich auf etwas Lust habe und Potential sehe, versuche ich, es umzusetzen. Ich habe auch Projekte, die eher weniger gut funktionieren, und welche, die ganz gut durch die Decke gehen. Kreativität und Kontinuität sind der Schlüssel: Umsetzen und dran bleiben, auch wenn´s mal nicht so läuft, wie zunächst angedacht. Zu viel Planung kann auch schädlich sein, weil es unflexibel macht und vielleicht den Fokus auf falsche Ziele lenkt. DEN Online-Marketing-Trick an sich gibt es nicht, die Maßnahmen und Strategien sind immer vom Thema, der Branche und der Zielgruppe abhängig. Es gibt Bereiche, da funktioniert Trick A! In anderen Bereichen funktioniert aber eher Trick B. Die Trickkiste im gesamten ist aber definitiv auf dem Erfahrungsschatz der letzten Dekade angesiedelt. Mit zunehmender Erfahrung wächst der "richtige Riecher” und das “richtige Bauchgefühl”. In Sachen SEO muss man mittlerweile sehr weit über den Tellerrand schauen können. Marketing-Generalisten haben jetzt sehr gute Karten in diesem Spiel, weil derzeit eben nicht mehr nur “viele Links” und “Keyworddensity” für gute Rankings zählen, sondern weitaus mehr weiche Faktoren rings um die Seite, wie Marke, Reputation und generelle Reichweite. SEO-Portal Bild Das liest sich natürlich sehr einfach, aber viele Leser stehen am Anfang vor dem Problem, dass Sie z.B. eine Dienstleistung oder einen Shop haben und einer von vielen sind. Nun werden Sie im Internet mit Phrasen wie Content ist King und du musst einfach loslegen überworfen. WIE das aber genau gehen soll, darüber schreibt so gut wie nie einer. Hier setzt ja auch dein o.g. Projekt an. Erkläre doch mal in einen wenigen Stichpunkten wie du anfängst ein neues Projekt zum Laufen zu bringen? Nicolas Sacotte im InterviewNaja, man sollte sich erstmal grundlegend in das Thema Online-Marketing einlesen. Dazu kann man Fachliteratur lesen, Blogs besuchen oder in Foren stöbern (und selber aktiv werden). So bin ich auch groß geworden, ich habe sehr viel gelesen (auch richtige Bücher), war schon sehr früh in den großen deutschen SEO-Foren unterwegs und habe mich dort mit Kollegen und Gleichgesinnten ausgetauscht. So baut man sich im Übrigen auch ein gutes Kontaktnetzwerk auf. Alle Infos, die man so täglich bekommt, gleicht man dann mit seiner eigenen IST-Situation ab und wägt ab, was man davon umsetzen könnte/sollte. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man merkt, dass man nicht alles immer selber machen kann. Dann kommen Agenturen, externe Dienstleister und freie Mitarbeiter ins Spiel. Wichtig ist nicht nur der richtige Zeitpunkt für Outsourcung, sondern vor allem das Hintergrundwissen, um Agenturleistungen richtig einschätzen und bewerten zu können. Leider gibt es im Online-Marketing-Umfeld schon einige Firmen, die viel versprechen und dann aber wenig umsetzen. 100%-igen Schutz davor gibt es nicht! Allerdings fällt es leichter, sich ein Bild zu machen, wenn man mit dem Gegenüber auf Augenhöhe reden kann. Am Anfang steht aber, neben all dem zu erlangenden Fachwissen, natürlich immer eine Marktanalyse. Was macht der Wettbewerb, wie groß ist die Nachfrage, wie sind die Preisstrukturen etc.. Für Online heißt das konkret: Keywordrecherche machen, Wettbewerberprojekte analysieren hinsichtlich Linkprofil, Ad-Spendings (AdWords & Co), Produktangebot, Inhalte, Texte, Bilder, Videos…. Eben auch eine klassische Benchmark-Analyse. Dann ist die Zielgruppe dran: wer ist das überhaupt, wo sind die unterwegs und was brauchen die konkret hinsichtlich Produkten (transactional), Vergleichsmöglichkeiten (navigational) und Informationen (informational). Erst dann kann und sollte man mit dem eigenen Projekt starten, denn ohne Ziele bzw. konkrete (und vor allem objektive) Markteinschätzung kann und wird man sich sehr schnell verzetteln. Erst wenn all diese Hausaufgaben gemacht sind, kann man das passende Angebot bereit stellen. Dazu zählt neben der Produktauswahl natürlich der Informationsgehalt. Man muss es schaffen, nicht nur das beste Produkt zum besten Preis mit der schnellsten Lieferzeit anzubieten, sondern auch die bestmögliche Information bereit zu stellen. Internetnutzer haben immer ein Problem: Sie wollen ein Konsumbedürfnis stillen (und einkaufen), oder sie brauchen dringend und adhoc die richtige Information. Wenn man es also schafft, als “Problemlöser” aufzutreten, dann hat man gute Karten, ein erfolgreiches Business aufzubauen. Daneben gibt es natürlich zahlreiche andere Faktoren, die man aber schon seit Urzeiten auch aus dem klassischen Marketing kennt. USP beispielsweise: Was macht mich, mein Produktangebot oder meinen Informationsgehalt denn überhaupt besonders, was grenzt mich zum Wettbewerb ab? Oder bin ich der X-te Anbieter mit kopierten Produkttexten und langweiligen, schlecht aufbereiteten Informationen? Content is King! Defintiv! Aber Pauschalrezepte gibt es nicht, weshalb das Thema “dynamischer Content” bzw. dynamische Inhalte aktuell so populär ist! Und es geht nicht immer nur um SEO bzw. organische Google-Rankings. Es gibt so viele andere Kanäle über die man erfolgreich Traffic, Sales, Leads und Kunden aufbauen kann. Ein entsprechend gutes eigenes Angebot ist natürlich immer Grundvoraussetzung: Design, Branding, Reputation, Trust, Usabilty und Inhalte müssen stimmen. Aber ein Pauschalrezept für Erfolg gibt es nicht! Dazu sind die möglichen Themen, Branchen, Kanäle und nicht zuletzt die Nutzer viel zu unterschiedlich. Trotzdem mal ein Versuch einer groben Liste, wie man ein erfolgreiches Onlinebusiness baut:
  • Marktrecherche, Analysen und Potentialabschätzung
  • Marke und Corporate Design entwickeln
  • Keywordrecherche machen
  • Webseite, Shop etc. aufsetzen
  • Informationen (Texte, Artikel), Produkte, Bilder, Videos online stellen
  • Darüber reden: Sharen, Twittern, verlinken
  • Werbung buchen: AdWords, FB-Ads, Twitter-Ads etc.
  • Ständige Kontrolle und Monitoring, insbesondere des ROI auf die Ad-Spendings
  • Eigenes Toolset zusammen stellen
  • Feedback einholen, Statistiken analysieren und interpretieren
  • KVP: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
  • Frischen Content aufbauen
  • Trends aufnehmen
  • Keywordrecherchen wiederholen, intensivieren
  • Gesund wachsen
Auch hier: Das ist nur eine grobe und ansatzweise Liste. Die Liste kann größenmäßig je nach Branche, Produkt, Zielgruppe und Umfeld viel kleiner oder auch viel größer ausfallen. Nur als Beispiel: Wenn ich ein komplett neues, unbekanntes und nie da gewesenes Produkt auf den Markt bringe, fällt die Keywordrecherche anders aus bzw. der Denkansatz ist ein völlig anderer, weil nach dem konkreten Produkt noch gar niemand sucht! In variantenarmen Produktumfeldern wird die Keywordrecherche sicher weniger umfangreich sein, als in Bereichen wie z.B. dem Automobil-Ersatzteilmarkt. Man merkt schon: Nicht nur die Aufgabe an sich ist wichtig, sondern auch der Zeitfaktor und die Fehleranfälligkeit der einzelnen Aufgaben bzw. Ergebnisse. Einen AdWords-Account mit wenigen Dutzend Keywords zu managen ist deutlich einfacher als einen mit 500.000 Keywords korrekt auszusteuern. Dasselbe gilt z.B. für einen Onlineshop: Pauschalaussagen sind hier ebenso daneben, weil ein kleiner Shop für 50 Produkte und mit Standard-Bezahlverfahren in Stunden fertig online steht, ein größeres Projekt aber mit Anbindung an ein Warenwirtschaftssystem, Dropshipping-Anbieter etc. durchaus für viel Kopfschmerzen und großen Zeitaufwand sorgen kann. Und eben solches gilt für das Thema SEO: Es gibt Branchen, Bereiche und Umfelder, da kann man als One-Man-Show mit deutlich begrenztem Budget einfach sehr wenig bis gar nichts ausrichten. Was ich damit sagen will (und um damit auf Deine Ausgangsfrage zurück zu kommen, die ich in “wenigen Worten” beantworten sollte): Wenn ich selber eine neue Geschäftsidee habe, die ich Online umsetzen könnte, versuche ich mir zunächst ein Gesamtbild der Situation zu machen. Und zwar möglichst emotionsfrei und nüchtern. Ich stelle mir diverse Fragen und wenn ich keine Antworten auf einige finde, dann versuche ich, Lösungen und Alternativen zu finden. So lange, bis ich entweder die Entscheidung getroffen habe, es umzusetzen, oder eben so lange bis ich auf ein echtes Killerkriterium treffe und das Projekt dann nicht umsetze. Und klar, wenn der Aufwand (vor allem der finanzielle) überschaubar und nicht direkt existenzgefährdend ist, dann setze ich auch mal schnell Ideen um und schaue einfach was passiert (und ja, auch ich habe weniger bis nicht erfolgreiche Projekte). Trial & Error, wer nichts wagt, der nichts gewinnt! Wenn man ein Projekt dann allerdings startet, muss man auch dran bleiben. Tages- und Wochenziele helfen enorm. Realistische Ziele wie “5 neue Blogposts pro Woche”, “3 neue Links pro Woche aufbauen” bis hin zu “Zeitaufwand pro Tag für Projekt X maximal 2h” sind wichtig und helfen dabei, sich nicht zu verzetteln. Jedes Projekt ist anders und individuell…. Wenn man das verstanden und verinnerlicht hat, fällt vieles leichter! Und man sollte sich nicht nur Ziele wie “möglichst viel Traffic” auf die Agenda packen. Aktualität, Freshness, Sympathie und vor allem Authentizität sind Garanten dafür, auch im Netz Umsätze, Markenbekanntheit und Stammkunden aufzubauen. Dann klappt´s auch mit dem Erfolg! SEO-Portal BildTraffic ist eben doch nicht alles :) Vielen Dank, lieber Nicolas, dass du dir die Zeit für das Interview genommen und uns einen Einblick in dein (SEO) Leben gegeben hast. Besonders natürlich auch für die ausführliche Beantwortung der letzten Frage. Ich bin mir sicher, dass unsere Leser hier eine Menge mitnehmen können. Solltet Ihr Fragen haben, nutzt gerne die Kommentarfunktion.