Personen aus der Szene: Monika Thon-Soun

von Michael Schöttler

Kategorie(n): Personen aus der Szene Datum: 24. Juni 2015

In unserer Reihe "Personen aus der Szene" stellen wir Euch regelmäßig Persönlichkeiten vor, die in Eurer Übersicht nicht fehlen sollten.

Heute geht es um Monika Thon-Soun.

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Vielen Dank liebe Monika, dass du Dich zu diesem Interview bereit erklärt hast. Du bist eine der wenigen Frauen, die wir auf der Timeline haben. Die Suchmaschinenoptimierung ist ja sehr stark noch eine Männerdomäne.

Du bist und aufgefallen, da du immer sehr viel über WordPress, unter anderem eben auch über WP und SEO, schreibst. Vielleicht könntest Du dich unseren Lesern einmal vorstellen und kurz sagen, wie Du als Webseitendesignerin zur Suchmaschinenoptimierung gekommen bist und wie du das Szene-Leben als Frau in einer Männerdomäne empfindest.

Monika Thon Soun Ein herzliches “Grüß euch” an alle deine Leser/Innen und ein Danke an dich Michael, dass ich in deiner Timeline bin.

Ich bin seit 1994 in diesem WWW aktiv, zuerst mit einem vbulletin- Forum zum Thema Star Trek, später mit reinen HTML-Seiten. Als ich 2004 ein CMS suchte fand ich WordPress und entschied mich dafür.

WebDesign ist für mich immer schon Informationsdesign gewesen. Informationen wollen gelesen werden, dazu müssen sie gefunden werden. Gefunden werden funktioniert über Suchmaschinen in diesem WWW.

Diese Suchmaschinen haben meist einen geheimen Algorithmus, Geheimnisse sind da, um gelöst zu werden. :-) Somit bin ich bei der Suchmaschinenoptimierung. Als WebDesignerin und Frontendentwicklerin ist es mir wichtig, meinen Kunden soviel an OnPage Rüstzeug mitzugeben, wie sie brauchen, damit der Grundstein für das “Gefunden-werden” gelegt ist.

Das Kürzel SEO umfasst mittlerweile eine Reihe an Fachbereichen und somit versteckt sich dahinter eine hochkomplexe Wissenschaft. Daher erlebe ich nicht mehr diese eine SEO-Szene, sondern viele und in manchen davon betrachten Männer dies tatsächlich als ihre Domäne, dies zeigen sie in ihrem Verhalten. Doch dort muss ich ja nicht sein. :-)

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Kannst du uns etwas mehr über das Männerverhalten erzählen? Würdest Du also sagen, dass Du dich mehr auf Onpage-SEO konzentrierst bei deinen Projekten? Ich lese ja immer sehr viel über technisches SEO von Dir und bin stets begeistert, wie genau und qualitativ hochwertig dort die Anmerkungen sind.

Möchtest Du uns vielleicht deine Webseiten oder Projekte benennen? Wo kann man außerhalb von Google+ etwas von Dir lesen?

Monika Thon SounDu hast den Begriff “Domäne” ins Spiel gebracht. Männer verteidigen ihren vermeintlichen Herrschaftsbereich anders als Frauen dies tun. Dies kann sich unterschiedlich zeigen, doch ich vermute jeder kennt dies.

Meine Kunden haben sehr oft wenig bis gar kein Wissen über SEO. Dennoch wollen sie mit ihrer Webseite gefunden werden. Daher wäre es fatal, wenn ich meinen Fokus nicht auch auf OnPage Optimierung legen würde, soweit es in meinem Zuständigkeitsbereich fällt. Die Inhalte stellen meine Kunden ja selbst.

Ich finde es unverantwortlich, wenn ein WebDesigner im Jahr 2015 davon gar keine Ahnung hat.

Ich benenne dabei mein Tun als technische OnPage Optimierung. Darunter fällt für mich neben optimaler Nutzerführung auch aufgeräumtes HTML und CSS. Die Möglichkeit individuelle Title-Tags und Meta Description zu liefern, wenn sogenannte SEO Plugins nicht gewünscht sind.  Außerdem trachte ich danach, dass Designwünsche nicht in ungewollten “URLs” enden. Jede Ordnungseinheit in WordPress erzeugt eine URL oder eben nicht und darauf achte ich.

Danke dir für die Rückmeldung, dass du mein technisches SEO Wissen als hochwertig betrachtest. :-)

Sehr oft habe ich die Aufgabe einen Relaunch durchzuführen. Dazu gehört eben auch Wissen um technisches SEO, damit dieser nicht in einer Katastrophe endet. Fängt bei der Beratung an, was und wie weitergeleitet werden sollte, bis hin zu nötigen Fehlerseiten. Beratung über URL-Design, interne Verlinkung, etc..

Und wenn die Firma aus Mountain View behauptet, dass Performance ein Rankingfaktor sei, dann versuche ich diesen Rankingfaktor technisch umzusetzen. Das ist herausfordernd und macht Spaß.

Lesen kann man mich online auf der texto.de. Dort schreibe ich seit 2005 über WordPress und auch über dessen Optimierungsmöglichkeiten.

SEO-Portal BildIst für Dich WP das beste CMS? Ich finde es sehr gut, dass SEO auch aus Sicht des Webentwicklers angewandt wird, leider ist das doch eher die Seltenheit - wie wir tagtäglich auch bei unseren Kundenprojekten erleben dürfen. Wenn sich jemand mit dem Thema SEO, insbesondere als Webentwickler, beschäftigen möchte, wie sollte dieser Deiner Meinung nach vorgehen? Welche Quellen nutzt Du, um Dich auf dem aktuellem Wissensstand zu halten?

Monika Thon SounWP ist für viele Webprojekte das optimale CMS. Die WP-Community empfinde ich als die beste, die ein CMS derzeit hat. Sie fordert, sie kritisiert, sie teilt ihr Wissen, sie garantiert die Zukunft vom CMS WordPress.

SEO und Webentwicklung: Irgendwann vor Jahren erkannte ich, dass Kommunikation im Web immer zwischen Menschen und “Maschinen” passiert und darauf gründet. D. h., wenn ich mich nur darauf spezialisiere, die Kommunikation zwischen Mensch und Website so einfach wie möglich zu machen, dann lasse ich einen Teil des Kommunikationsweges aus - nämlich die “Maschinen”, die Suchmaschinen.

Diese Erkenntnis brachte umdenken mit sich. Z. B.: CSS und HTML bieten immer mehr Möglichkeiten, und zwar nicht nur im Bereich der sichtbaren Gestaltung, sondern auch im Hinblick auf Reduktion. Reduziere ich CSS und HTML auf das Nötigste, erfülle ich automatisch auch die Anforderungen von SEO. Die Site wird schneller - Performance. Das Verhältnis von HTML und Text kann verbessert werden. Die Anordnung von Inhalten im Quelltext muss nicht der sichtbaren Ordnung von Inhalten entsprechen. All dies sind Puzzlesteine auf dem Weg zur optimierten Site.

Und selbst wenn man SEO als Vodoo, böse Zauberei und sonst was betrachtet, langsame Websites kosten den User Geld. Die mobile Nutzung steigt unaufhaltsam, die Geräte können immer mehr, aber die Verträge für die mobile Nutzung sind teuer.

Es gibt Millionen von Websites, da reicht es einfach nicht mehr nur eine schöne Website zu haben, sie muss wettbewerbsfähig sein. In jeder Hinsicht.

Habe ich dies verinnerlicht, dann handle ich auch danach. Wie kann ich CSS performt schreiben, wie reduziere ich http-Requests meiner nötigen Scripte, müssen diese gleich laden oder reicht asynchrones Laden. Wie liefere ich Bilder aus und vielleicht noch wie hole ich aus dem Server alles an Geschwindigkeit raus, was drin ist, Stichwort htaccess.

Am SEO-Ball bleibe ich, weil ich derzeit bei Frank Doerr, Heiner Hemken, Sebastian Socha von WinLocal, Johannes Beus und auch im Abakus Forum regelmäßig lese. Außerdem bin ich in einschlägigen G+ Gruppen.

Weil ich auch wissen mag, wie denn diese Suchmaschine Google tickt, ist Bill Slawski, SEO by the SEA seit Jahren in meinem RSS Reader.

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Viele meinen Ja WordPress wäre genau für die von Dir angesprochenen Punkte nicht geeignet. Gerade im HTML Segment sind viele Templates sehr aufgebläht und durch die einfache Bedienung wird gerade im technischen Bereich viel liegen gelassen. Wieso hast Du dich also gerade auf WP spezialisiert und wie umgehst Du diese Probleme? Nutzt du eigene geschriebene Templates und welche SEP Plugins favorisierst Du? Monika Thon SounEine sehr gut optimierte Website ist ein Feature und kann nur individuell realisiert werden. Dies kann ein WordPress Theme von der Stange nicht bieten.

Die meisten Theme KäuferInnen wollen irre viele Optionen im Backend haben. Jede Option im Backend braucht ihre Entsprechung im Template. Das verlangsamt, bläht auf. Wer dann auch noch PageBuilder nutzt, der holt sich sowieso unendlichen HTML Code und verdammt viel CSS, das unnötig herumliegt.

Dies ist aber nicht das Problem von WordPress, sondern vom Nutzer. Die WP-Theme Anbieter wissen aber, dass ihre Kunden nach Aussehen und Anzahl der Optionen kaufen. Somit bestimmen schlussendlich die Kunden ihr Endprodukt. :-)

Die meisten WP Themes kosten unter 100 US-Dollar, wer sich um dieses Geld hervorragende SEO Optimierung erwartet, der verkennt einfach den Wert dieser Arbeit.

Ich habe mich 2005 für WordPress entschieden, das war damals eine Bauchgefühl Entscheidung und ich freue mich heute noch darüber.

Ich weiß, was dieses CMS kann und was nicht und kenne es verdammt gut. D. h. ich kenne auch seine Filter, Actions und Hooks und kann damit umgehen. Am liebsten erstelle ich eigene WP Themes, so wie sie der Kunde braucht.

SEO-Plugin: Ich habe bis dato nur wpSEO von Sergej Müller empfohlen, weil es verdammt gut programmiert ist, noch nie gehackt wurde und extrem performt ausliefert. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich zukünftig sagen kann: Nehmt wpSEO von Soeren Eisenschmidt.

SEO-Portal BildLiebe Monika, vielen Dank, dass Du dir die Zeit genommen hast für dieses tolle Interview und auch weiterhin viel Erfolg in Deinem Business. Danke!

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