Angetestet: Das neue „URL Inspection Tool“ von Bing

von Jochen Moschko

Kategorie(n): Ratgeber Datum: 14. September 2020
Googles Konkurrent Bing bietet mit seiner „Bing Search Console“ eine Alternative zur „Google Search Console“ an. Wie bei Google vor einiger Zeit hat man bei Bing nun ebenfalls ein „URL Inspection Tool“ eingeführt. Das teilt Microsoft in einem Blogbeitrag mit. Durch die Einführung dieser neuen Funktion möchte man Webmaster und SEOs bei häufigen Fragestellungen unterstützen, beispielsweise weshalb eine URL nicht indexiert werden kann oder an welcher Stelle man mit der Optimierung seiner Seiten beginnen sollte. Auch soll es Webmastern und SEOs dadurch erlaubt werden, Änderungen an Seiten unter technischen Gesichtspunkten prüfen zu können, bevor eine Neuindexierung stattfindet.

Bings „URL Inspection Tool“ im Test

Wir haben uns die neue Funktion für Euch angeschaut. Sie befindet sich noch in der Beta-Phase und wird daher zurzeit noch getestet. Um eine URL mit dem Tool prüfen zu können, müsst Ihr – falls noch nicht geschehen – zuerst die entsprechende Domain in den Bing Webmaster Tools (https://www.bing.com/webmasters) bestätigen. Das geschieht über den Upload einer Verifizierungsdatei und ist schnell erledigt. Danach klickt Ihr links in der Navigationsleiste auf „URL-Überprüfung“: Nun öffnet sich die besagte Funktion. Tippt oben in das Eingabefeld die zu untersuchende URL ein und klickt dann auf „Überprüfen“. Nun arbeitet das Tool und analysiert Eure Seite. Normalerweise dauert das nur wenige Sekunden. Nach dem Abschluss der Analyse werden Euch verschiedene Informationen zu der eingegebenen URL angezeigt, übersichtlich gruppiert in Kästchen: Ihr erfahrt unter anderem
  • ob die Seite bereits von Bing indexiert wurde
  • ob SEO-Probleme gefunden wurden
  • was Ihr SEO-technisch verbessern solltet
  • wie es um Eure Markups bestellt ist, falls vorhanden
Diese Informationen stammen aus dem Bing-Index und spiegeln daher eher nicht den tagesaktuellen Stand Eurer Seite wider. Wenn Ihr Eure Seite eben erst überarbeitet habt, solltet Ihr stattdessen die Live-Version testen. Auch das geht mit dem Tool: Wählt dazu einfach oben den Reiter „Live-URL“ aus. Daraufhin wird die Seite erneut analysiert, aber diesmal die aktuelle Version frisch von Eurem Webserver. Nach kurzer Zeit werden Euch dann die Ergebnisse der aktuellen Version Eurer Seite gezeigt.

Fazit

Der Funktionsumfang des URL Inspection Tools von Bing ähnelt in etwa dem seines Konkurrenten Google. Allerdings gingen die Analysen in unseren Tests bei Bing deutlich schneller vonstatten als bei Googles Pendant. Für komplexe Fehler und sehr tiefgehende Analysen scheint sich die neue Funktion eher nicht zu eignen – aber das ist auch bei Googles Tool nicht der Fall und wahrscheinlich auch gar nicht vorgesehen. Die Funktion bietet jedoch einen guten Überblick über den Zustand einer Seite und stellt eine wertvolle Unterstützung da, wenn man bei der Analyse von Indexierungsprobleme den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Sie gibt Auskunft über die wichtigsten SEO-Fakten einer Seite und hilft Webmastern und SEOs dabei, ihre Vorgehensweise besser strukturieren zu können. Auch gibt sie Tipps und Hinweise, auf die man selbst möglicherweise nicht gekommen wäre. Wie erwähnt, befindet sich hinter der Funktion noch das „Beta“-Label. Die Funktion ist daher noch nicht zu 100 % fertiggestellt. Für diesen Umstand leistet sie aber schon heute gute Arbeit. Bild: Scott Graham / Unsplash.com