Technisches SEO: Das solltet Ihr beachten

von Jochen Moschko

Kategorie(n): Ratgeber Datum: 23. August 2019
Guter Content ist für quasi jede SEO-Strategie unabdingbar. Er bildet den Kern, denn anhand des Contents ermitteln die Algorithmen von Suchmaschinen, wovon eine Website thematisch handelt. Doch auch technische Aspekte der OnPage-Optimierung – sie werden unter dem Begriff „technisches SEO“ zusammengefasst – sind ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Baustein für den letztendlichen Erfolg der SEO-Strategie. In diesem Beitrag erfahrt Ihr, was Ihr hinsichtlich der technischen Seite beachten solltet.

SSL-Verschlüsselung

Sobald auf einer Website sensible Informationen abgefragt werden oder ein Kontaktformular vorhanden ist, ist ein SSL-Zertifikat ein Muss. Aber auch sonst gehört es inzwischen zum guten Ton, dass eine Adresse mit https:// beginnt. Immer mehr Webbrowser warnen ihre Nutzer mittlerweile, wenn diese eine nicht verschlüsselte Seite betreten. Das kann dazu führen, dass Besucher Ihre Website vorzeitig wieder verlassen, wenn diese nicht verschlüsselt ist. Hat Eure Website noch kein SSL-Zertifikat? Dann fragt bei Eurem Hosting-Provider nach, viele bieten Zertifikate mittlerweile als Inklusivleistung an. Falls nicht, kann man über „Let´s Encrypt“ ein kostenloses SSL-Zertifikat beziehen, sofern Euer Provider dessen Einbindung erlaubt.

Responsives Design

Ein responsives Design, bei dem sich die Seiten automatisch an die Bildschirmgröße des Endgeräts anpassen, ist nicht nur gut für Eure Besucher, sondern bringt auch Vorteile für die Auffindbarkeit in der mobilen Google-Suche. Wenn Eure Website auf bestimmte Wirtschafts- oder Industriezweige abzielt, ist ein responsives Design möglicherweise weniger von Bedeutung, denn hier dominieren nach wie vor „herkömmliche“ große Bildschirme. Daran wird sich auch vermutlich nichts ändern. Denn wer übt seine Büroarbeit schon auf einem Smartphone aus?

H-Überschriften

H-Überschriften, also H1, H2 usw. eignen sich hervorragend, um eine Seite für Leser und Suchmaschinen zu strukturieren. Streut Eure wichtigsten Keywords dort ein, wo es sinnvoll ist, aber übertreibt es nicht. Denkt zuerst an Eure Besucher und dann erst an die Suchmaschinen.

Title und Description

Der Seitentitel und die Meta-Beschreibung sind ebenfalls wichtig für die Suchmaschinenoptimierung, allerdings auf unterschiedliche Weise:
  • Keywords, die im Title untergebracht werden, können sich unmittelbar auf das Ranking auswirken.
  • Die Meta-Description ist – jedenfalls bei Google – kein Rankingfaktor mehr, wird aber von vielen Suchmaschinen in den SERPs (also den Suchergebnisseiten) als angerissener Text verwendet. Deshalb solltet Ihr Eure Meta-Descriptions so formulieren, dass sie den Nutzer zum Besuch Eurer Seite animieren.

PageSpeed-Optimierung

Der PageSpeed, also die Ladezeit Eurer Seiten, kann sich nicht nur auf Eure Rankings auswirken, sondern auch auf das Verhalten Eurer Besucher. An dieser Stelle sei die sogenannte „3-Sekunden-Regel“ erwähnt – sie besagt, dass nicht wenige Nutzer abspringen, wenn eine Seite nicht innerhalb von drei Sekunden nach ihrem Aufruf im Webbrowser angezeigt wird. Der PageSpeed ergibt sich aus einer Vielzahl an Faktoren – wie der Größe des HTML-Quellcodes und der auf einer Seite enthaltenen Bilder. Auch die Größe von JavaScript- und CSS-Anweisungen spielt eine Rolle – sie kann man in separate Dateien auslagern und diese asynchron laden. Grundsätzlich ist man gut beraten, schlanken Code zu verwenden. Zusätzlich lässt sich der PageSpeed durch die Verwendung von Browsercaching und serverseitiger Komprimierung steigern.

Bilder

Bilder sollten ebenfalls optimal eingebunden werden – einerseits sollten Sie den PageSpeed nicht herunterziehen und deshalb eine möglichst kleine Dateigröße haben (siehe hierzu: „Ladezeit: So optimierst Du Deine Bilder“) – andererseits sollten sie mit Alt- und Title-Attributen ausgezeichnet sein, damit Suchmaschinen verstehen, worum es in dem Bild geht. Text, der sich in der Nähe eines Bildes befindet sollte den Kontext wiedergeben, in welchem das Bild zum Seiteninhalt steht. Wer das beherzigt, optimiert seine Seiten nicht nur für die klassische Suche, sondern auch gleich für die Bildersuche mit.

Schema.org

Wer auf seinen Seiten bestimmte Informationen mit sogenannten „Rich Snippets“ versieht, auf Deutsch „strukturierte Daten“, erleichtert es Suchmaschinen, deren Bedeutung zu verstehen und hat höhere Chancen, dass diese Daten in den Suchergebnissen auf besondere Weise aufbereitet angezeigt werden. Mit strukturierten Daten versehen werden können u. a. die Firmenanschrift, Produktinformationen, Veranstaltungen und Bewertungen.

SEF-URLs

Suchmaschinenfreundliche URLs, auch „Sprechende URLs“ genannt, helfen den Algorithmen von Suchmaschinen nicht nur dabei, den Inhalt einer Seite besser zu verstehen, sie bieten auch Euren Besuchern mehr Transparenz. Eine suchmaschinenfreundliche URL ist sowohl für eine Maschine als auch für einen Menschen lesbar, weil sie aus Worten anstelle von kryptischen IDs besteht. Eine URL, wie beispielsweise www.example.com/Suchmaschinenoptimierung/ ist deutlich verständlicher als www.example.com/?id=90132

XML-Sitemap

Eine XML-Sitemap erleichtert Suchmaschinencrawlern das Auffinden aller (wichtigen) Seiten. Dadurch kann vermieden werden, dass einzelne Seiten möglicherweise bei der Indexierung „übersehen“ werden. Das kann passieren, wenn Seiten intern nicht oder nicht gut verlinkt sind oder sie sehr tief in der Seitenstruktur liegen. Für Bilder gibt es übrigens eine eigene Art von Sitemap.