Google setzt auf themenbasierte Werbung

von Lisa Lubberich

Kategorie(n): News Datum: 26. Januar 2022
Mehr Datenschutz im Internet – das sollte FLoC („Federated Learning of Cohorts“) als eine Maßnahme der Google Privacy Sandbox bringen. Die Idee der Technologie dahinter: Ein Targeting, das Gruppen von Tausenden mit ähnlichen Interessen trackt, anstatt einzelne User. Als Third-Party-Cookie-Ersatz hagelte es für FLoC jedoch Kritik seitens diverser Datenschützer. Die getrackten Gruppen würden sich ständig in ihrer Zusammensetzung verändern, was eine aussagekräftige Segmentierung der Zielgruppen schwierig machte. Außerdem sei es damit möglich, einzelne User zu identifizieren. Entwickler der Google Privacy Sandbox kündigten daher an, fortan themenbezogene IDs zu entwickeln – sogenannte Topics. Die Entwicklung von FLoC wurde Ende 2021 komplett eingestellt

Wie funktionieren Topics?

  1. Google ordnet jede Website einem bestimmten Thema zu, beispielsweise „Ernährung“. Wichtig: Diese Zuordnung betrifft die Seite, nicht die User.
  2. Der Browserverlauf der Nutzer liefert jede Woche eine Liste von „Top-Interessen“, die darauf basiert, welche Seiten besucht wurden und welchem Thema diese zugeordnet sind.
  3. Google speichert diese für drei Wochen und löscht sie anschließend. Gut zu wissen: Dabei sind keine externen Server involviert, lediglich das Endgerät.
  4. Wenn ein Nutzer nun eine Seite aufruft, die an der Privacy Sandbox teilnimmt, werden drei Themen bzw. Topics ausgewählt, die in den vergangenen drei Wochen bereits auftauchten.
  5. Diese drei Topics werden nun an die jeweilige Website sowie die Werbepartner übermittelt. So erhält der Endnutzer themenbasierte Werbung.

Welche Vorteile bringen Topics mit sich?

Da der Prozess rund um die Bildung der Topics ausschließlich auf dem jeweiligen Endgerät stattfindet und keine externen Server involviert sind, sei er in erster Linie einfacher zu kontrollieren. Die Themengruppen, die Google bildet, seien demnach auch transparenter. Sensible Kategorien wie beispielsweise Geschlecht, Religion oder Abstammung werden nicht erfasst. Im Chrome-Browser haben User sogar die Möglichkeit, die Topics einzusehen, zu löschen oder komplett auszuschalten. Ein Rollout-Termin steht noch nicht fest, vorerst soll 2022 mit den Topics experimentiert und globale Tests durchgeführt werden. Bild: Joshua Earle/unsplash.com