Google-Suche 2.0: die künstliche Intelligenz „MUM“ kommt

von Lisa Lubberich

Kategorie(n): News Datum: 21. Oktober 2021
Die Suchmaschine begleitet unseren gesamten Alltag. Mit einem Marktanteil von mehr als 93 % hat die Google-Suche in Europa dabei die unangefochtene Spitzenposition inne. Im letzten Quartal 2021 oder dem ersten Quartal in 2022 soll laut Google nun ein neues Feature implementiert werden. Beim Search On-Event wurde das Multitask Unified Model – kurz „MUM“ – vorgestellt. Das neue Maschinenlernmodell soll das bisher genutzte BERT bei Weitem übertreffen. So nutzt die neue künstliche Intelligenz gelerntes Wissen, um dieses auf unterschiedliche Modalitäten anzuwenden. Dieses kann also auf Bilder, Texte und Videos übertragen werden. Dabei beherrscht MUM 75 Sprachen und kann – im Vergleich zu klassischen Machine Learning Modellen, die hochspezialisiert arbeiten – Zusammenhänge zwischen Konzepten und Themen unterschiedlicher Natur herstellen.

In welchen Bereich gibt es dadurch Neuerungen?

Mit MUM kündigt Google an, die Suchmaschine multimedial zu machen. Die KI kann Sprache verstehen und generieren – und zwar sehr viel besser als der Vorgänger BERT. Auch Bilder sowie Video- und Audiodateien sollen mit dem multimodalen System bei der Suche helfen. So sollen User innerhalb einer Anfrage Text und Bild kombinieren können. Wer die Google Lens öffnet, hat dann beispielsweise die Möglichkeit, das defekte Einzelteil eines Mountainbikes zu fotografieren und die Anfrage „Wie kann ich das reparieren?“ zu stellen. MUM erkennt das jeweilige Teil, versteht mithilfe der Suchanfrage die Intention dahinter und liefert Ratgeber oder Videos der Reparatur als Ergebnis. Auch im E-Commerce-Bereich beweist die künstliche Intelligenz ihren Nutzen: Ist beispielsweise das Bild einer karierten Hose geöffnet, kann der User mithilfe von Google Lens einen Bildausschnitt wählen und erhält – in Kombination mit einer Suchanfrage wie „Hemd in diesem Muster“ – relevante Ergebnisse von Onlineshops. MUM ist also insbesondere aus dem Grund hilfreich, dass viele Menschen nicht immer den richtigen Begriff bzw. die korrekte Bezeichnung in petto haben – sei es nun ein spezielles Muster oder Einzelteile eines Mountainbikes.

Auswirkungen auf SERPs

MUM sorgt auch dafür, dass sich Suchergebnisseiten von Grund auf ändern. So soll eine optimierte Version der „Ähnliche Fragen“-Ansicht eingebaut werden, in dem die KI identifiziert, wie User Themen erschließen. Einfach gesagt: Sie wertet aus, welche Themen die jeweiligen Nutzer am häufigsten interessieren. Sucht jemand zum Beispiel nach „Fotografie“, dann werden dem User Tutorials, Anleitungen sowie Kamera-Vergleiche angezeigt. Last but not least macht Google es Usern mit dem Multiask Unified Model einfacher, Quellen von Snippets zu prüfen. Die KI zieht dabei zusätzliche Infos über den Herausgeber hinzu sowie Bewertungen anderer Websites oder Organisationen. Auf diese und weitere Zusatzfunktionen dürfen User sich freuen – MUM wertet das Suchmaschinenerlebnis also ganz schön auf.