Offiziell: Google verringert Keyword Planner Daten für kleine Budgets

von Oliver Engelbrecht

Kategorie(n): News Datum: 15. August 2016

Nun ist es offiziell

Mitte letzter Woche sah es so aus, als würde Google den Zugang zum AdWords Keyword Planner Tool nun endgültig beschränken. Da die entsprechenden Hinweise jedoch nur in sehr wenigen Accounts zu sehen waren, bestand noch Grund zur Hoffnung, dass es sich lediglich um einen Bug handelt. Diese Hoffnung kann nun allerdings getrost begraben werden. Denn Google hat sich, in Person von Mitarbeiterin CassieH, offiziell zu diesem Thema geäußert. Und sie hatte in einem Post im Advertisercommunity Forum folgendes zu sagen, was vielen SEOs nicht gefallen dürfte: "Stand diese Woche sind alle bekannten technischen Probleme, die es beim Keyword Planner gab, behoben. Folgende wichtige Updates sollten aber beachtet werden:
  • Die meisten Werbetreibenden werden die Daten zum Suchvolumen weiterhin so sehen, wie sie es gewohnt sind.
  • Werbeteibende mit geringeren monatlichen Ausgaben werden unter Umständen eine beschränkte Datenansicht im Keyword Planner vorfinden. Zum Beispiel werdet ihr folgende Werte in der Spalte für das durchschnittliche monatliche Suchvolumen sehen: 0, 1-100, 100-1K, 1K-10K, 10K-100K, 100K-1M, 1M+. Zudem werden manche Werbetreibende diese Ansicht erhalten, wenn sie ein Limit für die Anfragen nach dem Suchvolumen erreicht haben (genauer, Anfragen an die API).
  • Der Zugang zu den Trafficvorhersagen wird sich nicht ändern.
Diese Änderungen werden sicherstellen, dass AdWords Werbetreibende die Daten erhalten können, die sie brauchen, um ihre Accounts zu optimieren." AdWords Keyword Planner Kurz gefasst lässt sich also sagen: Wer keine signifikanten Werbeausgaben hat, der darf auch nicht mehr auf die wirklich wichtigen Daten zugreifen. Denn wie wir schon letzte Woche festgestellt haben, sind die neuen von-bis Angaben praktisch nicht zu gebrauchen. Sie bieten einfach viel zu große Spielräume.

Fragen bleiben offen

Darüber hinaus wirft das neue Vorgehen ein paar Fragen auf. Zu allererst wäre interessant, was denn für Google "geringere monatliche Ausgaben" sind. Wie viel werden SEOs künftig zahlen müssen, um die relevanten Daten sehen zu können. Denn diese Änderung ist nichts anderes, als das der Keyword Planner nun kostenpflichtig ist. Zum anderen wäre es gut, zu wissen, was das Anfragenlimit für die API darstellt. Bei beiden Fragen beschränkt sich Google mal wieder auf sehr allgemeine Angaben, mit denen SEOs - und vor allem auch kleine Webmaster, die nur an ihrer eigenen Seite arbeiten, wenig bis gar nichts anfangen können.

Daten nur für zahlende Kunden

Der Kern des Ganzen steckt auch im letzten Satz im Post von CassieH: "Diese Änderungen werden sicherstellen, dass AdWords Werbetreibende die Daten erhalten können, die sie brauchen, um ihre Accounts zu optimieren." Übersetzte heißt das, dass diese Daten nicht für die organische Optimierung gedacht sind - sondern nur für AdWords. Dies zeigt einmal mehr, wer Google's Kunden sind - nämlich die Menschen, die Werbeanzeigen schalten. Auf Grundlage dieses Vorgehens ist es auch eher unrealistisch, dass Search Console künftig einen Keyword Planner anbieten wird. Denn dies würde die aktuellen Änderungen ja hinfällig machen.

Alternativen?

Die Frage ist nun: Was sind die Alternativen für SEOs, die keine aktiven Kampagnen mit ausreichend Budget starten möchten? Zwar gibt es noch zahlreiche andere Tools auf dem Markt - diese sind aber oft ebenfalls kostenpflichtig und können in ihrer Datenbasis nicht mit Google mithalten. Andere Tools ziehen ihre Daten direkt von Google. Da kann man also auch direkt Google bezahlen, bevor man sich mit einem anderen Produkt, das vielleicht weniger gut ist oder auf identische Daten zurückgreift. Klar ist, dass auf diesem Gebiet in den nächsten Wochen viel Bewegung herrschen dürfte.