Verizon kauft Yahoo

von Oliver Engelbrecht

Kategorie(n): News Datum: 25. Juli 2016

Yahoo verliert seine Eigenständigkeit

Seit einigen Monaten sah es nun schon so aus, dass Yahoo nach langem Kampf seine unternehmerische Eigenständigkeit endgültig verlieren würde. Denn trotz aller Anstrengungen war es dem ehemaligen Marktführer unter den Suchmaschinen nicht gelungen, sich aus der seit Jahren an haltenden Abwärtsspirale zu befreien. Bei den Suchmaschinen war kein Vorbeikommen am neuen Platzhirschen Google (und auch von Bing wurde Yahoo längst abgehängt). Das Werbegeschäft wurde daher immer weniger lukrativ, da hier auch Konkurrenten wie Facebook hinzukamen. Alles in allem ist es Yahoo in den letzten Jahren dabei nicht gelungen, ein eigenes Profil zu entwickeln und dadurch neue Kundensegmente zu erschließen. Und nun hat der Konzern endgültig die Reißleine gezogen und seine Unabhängigkeit aufgegeben. Nach einem monatelangen Bieterwettstreit wurde nun ein Angebot für das Kerngeschäft angenommen (wobei die Beteiligungen an Alibaba sowie einige Immobilien im Besitz von Yahoo verbleiben).

Verizon ist der neue Besitzer

Der neue Besitzer ist nun der US-Konzern Verizon. Dieser gehört zu den Größen im Telekommunikationsgeschäft und hatte erst im letzten Jahr einen weiteren Star des frühen Internets aufgekauft: nämlich AOL. Und zwischen Yahoo und AOL erhofft man sich nun Synergieeffekte. Diese dürften sich vor allem auf dem Gebiet der Werbung abspielen. Denn AOL hat hier auf der technischen Seite einige Fortschritte gemacht, die sich gut mit Yahoo's mobilen Inhalten verbinden lassen. So möchte Verizon seinen dritten Platz unter den Online-Werbeanbietern zementieren und wohl auch ein wenig zu den enteilten Marktführern Facebook und Google aufholen. Der Kauf soll am heutigen Montag offiziell gemacht werden. Es wird erwartet, dass dann auch Yahoo-Chefin Marissa Mayer ihren Hut nehmen muss. Denn es war ihr in vier Jahren nicht gelungen, Yahoo wieder in wirklich erfolgreiches Fahrwasser zu bringen. Der Verkauf ist nun die logische Konsequenz für ein Unternehmen, dass sich seid Jahren auf dem absteigenden Ast befand.