WordPress 4.9.2 ohne Flash-Unterstützung

von Jochen Moschko

Kategorie(n): News Datum: 22. Januar 2018
Seit längerem gab es Gerüchte, vergangenen Sommer wurde es beschlossen: Zum Jahresende 2020 gibt es keine Unterstützung mehr für den Flash Player des US-amerikanischen Software-Konzerns Adobe. Sämtliche Internet-Browser bereiten sich schon seit Jahren darauf vor. Jetzt unterstützt auch WordPress 4.9.2 von Haus aus Flash nicht mehr. Welche Konsequenzen hat das Ende von Flash für den Nutzer? Vor über 20 Jahren hat die US-Software Firma Macromedia die Flash-Technologie entwickelt. 2005 übernahm der Adobe-Konzern Macromedia und damit auch Flash. Damals war er auf so gut wie jedem Computer installiert und sorgte für die Darstellung von bewegten Grafiken mit Ton, 3D-Inhalten und Werbebannern. Aufgrund seiner multimedialen Möglichkeiten wurde der Flash-Player häufig für die Wiedergabe von Video- und Sounddateien verwendet. Er machte den Weg frei für den rasanten Erfolg und die schnelle Verbreitung von Browsergames mit mehreren Millionen Spielern weltweit. Einer der prominentesten und einflussreichsten Kritiker des Flash-Players war der damalige Apple-CEO Steve Jobs. Als Jobs 2007 das erste iPhone vorstellte war der Flash Player von Anfang an nicht in das Betriebssystem iOS integriert. Das änderte sich auch 2010 mit der Einführung des ersten iPads nicht. Jobs war der Meinung, Flash wäre zu energiezehrend und zu unsicher für die mobilen Geräte. In einem sehr kritischen offenen Brief sagte Jobs schon damals das Ende des Flash-Players voraus. Der nächste große Schlag gegen Flash war 2015 die Ankündigung von Googles Videoplattform YouTube, das Flash-Plugin zukünftig nicht mehr zu unterstützen. Google führte unter anderem die steigende Anzahl von Sicherheitslücken als Grund an. Jetzt wird Flash auch vom CMS WordPress 4.9.2 standardmäßig nicht mehr unterstützt. Kürzlich wurde eine Sicherheitslücke in Zusammenhang mit Flash entdeckt, die mit dem Update geschlossen wird. Wer auf seiner WordPress-Website weiterhin Flash verwenden möchte, kann die Funktionalität allerdings nachinstallieren – oder seine Animationen händisch in den HTML-Quellcode integrieren. Das Ende frühzeitig angekündigt Um allen Software-Entwicklern und Betreibern von Internetseiten ausreichend Zeit zur Umstellung auf andere Technologien zu geben, kündigte Adobe schon im Juli letzten Jahres das Ende seines Players für 2020 an. Gute Alternativen gibt es bereits seit einigen Jahren. Nachdem der Flash-Player immer wieder Schwachstellen aufwies und zur Eintrittspforte für Schadsoftware wurde, wurde mit offenen Standards wie HTML5, WebGL und WebAssembly adäquater Ersatz entwickelt. Schon heute bauen alle wichtigen Internet-Browser (Chrome, Safari, Firefox, Edge) die Unterstützung für Flash immer weiter ab. In den meisten Fällen muss vor einem Abspielen von Flash-Player-Inhalten eine Bestätigung durch den Nutzer erfolgen um eine Blockierung zu entfernen. Facebook forderte alle Entwickler auf, Inhalte nur noch mit Alternativen zu erstellen. Für den normalen Nutzer von Videos oder Internet-Inhalten gibt es keinen Grund, seine Anwendungen und Gewohnheiten zu ändern. Die Verantwortung zur Umstellung liegt ausschließlich auf der Seite der Webentwickler.