Zwei Strategien gegen Adblocker

von Oliver Engelbrecht

Kategorie(n): News Datum: 29. Juli 2016

Leere Stellen

Im Kampf gegen Adblocker - und die damit verbundenen Umsatzeinbußen - lassen sich Verlage immer neue Dinge einfallen. Eine interessante Idee kommt dabei von der Financial Times. Diese wollte den Nutzer nicht mehr nur mit einem Popup darauf hinweisen, dass die Werbeeinnahmen für die Erstellung von Inhalten gebraucht werden. Stattdessen soll dem Leser dieser Umstand deutlicher vor Augen geführt werden. So werden bei einigen Nutzern mitten im Text Wörter weggelassen. Diese Metapher soll aufzeigen, wie wichtig eine Werbefinanzierung für das Portal ist. Wer nun die Financial Times mit einem Adblocker liest, wird also eines der folgenden vier Szenarien sehen:
  1. Man kann den Beitrag normal lesen.
  2. Man erhält ein Popup mit der Bitte, die Website zur Whitelist hinzuzufügen.
  3. Man sieht nur Bruchstücke des Artikels.
  4. Man kann den Artikel ohne Whitelist gar nicht mehr sehen.
Die Zeitung will nun testen, mit welchem dieser Verfahren sie am besten fährt und die meisten Leser dazu bringen kann, die Seite zur Whitelist hinzuzufügen. Aus Sicht von Marketern ist sicherlich der oben schon beschriebene dritte Punkt am interessantesten, da er ein neues Konzept aufzeigt. Denn dieser macht dem Leser unumwunden deutlich, dass die Erstellung von Inhalten Zeit, Ressourcen und Geld benötigt. Wir sind gespannt, wie dieser Test verlaufen wird und ob andere Verleger mit gleichen oder ähnlichen Ideen punkten werden. In Aktion sieht das Ganze dann so aus: AdBlocker

China will Adblocker verbieten

Eine andere, ungleich radikalere Idee, kommt aus China. Denn hier steht eine Gesetzesänderung im Raum, laut der Adblocker komplett verboten werden könnten. Dies könnte für große Umwälzungen sorgen, da in China vor allem sehr viele Smartphone User über einen Adblockder verfügen. Die chinesische Regierung möchte dem nun Einhalt gebieten und das Abfangen, Filtern und Ersetzen von bezahlten Werbeanzeigen verbieten. So erhofft man sich mehr Steuereinnahmen und - im Paket mit einigen anderen Vorgaben wie leicht zu schließenden Popups - eine bessere Usability.