Christian ist Mitarbeiter bei der Firma SeoFoxx und seit über 10 Jahren im Online-Marketing aktiv. Mit dem Projekt fastWP betreut und entwickelt er dazu eine Plattform zur Vermittlung von WordPress Agenturen und Freelancern.
Hallo Christian! Danke, dass Du Dir die Zeit für unser Interview nimmst. Die meisten unserer Leser werden Dich vermutlich noch nicht kennen. Deswegen würden wir Dich gerne darum bitten, dass Du Dich und Deine Arbeit kurz vorstellst. Hallo Dominique. Mein Name ist Christian, ich bin 39 und arbeite für die Firma SeoFoxx. In unserer Agentur bin ich im Bereich Webentwicklung tätig und betreue zusätzlich unser eigenes Projekt fastWP. Gelernt habe ich ursprünglich einmal den Beruf des IT Systemelektroniker bei der Telekom, bin nun aber bereits seit fast 15 Jahren im Onlinebusiness zu Hause. Was genau bietet fastWP an? fastWP möchte WordPress Dienstleister und potenzielle Kunden zusammenführen. WordPress Dienstleister können sich mit eigenen Profilen vorstellen und so neue Kunden erreichen. Zusätzlich zu diesem Konzept wird die Plattform aktuell Stück für Stück funktionell ausgebaut. So gibt es ein System, dass angemeldeten WordPress Dienstleistern aktuelle Kundenaufträge vermitteln soll. Weiterhin bieten wir mit dem fastWP Magazin einen der bestbesuchten WordPress Blogs mit aktuellen Themen und starten in Kürze auch noch mit einem Forenbereich. Ganz besonders freuen wir uns auf den fastWP Marktplatz, der eine zentrale Anlaufstelle für WordPress Plugins, Themes, Hoster, Jobs und Events sein wird. Wollt Ihr fastWP noch weiterentwickeln und Euer Angebot ausbauen? Wenn ja, was habt Ihr vor? Aktuell stehen wir bereits vor einigen größeren Erweiterungen, die das gesamte Portal sicher weitaus interessanter machen. Funktionell sind wir dann erst einmal recht gut aufgestellt und für uns heißt es dann, aktiv Marketing und Werbung für das Projekt zu betreiben. Das tollste Angebot bringt wenig, wenn es kaum jemand kennt. Mittelfristig möchten wir natürlich unser Angebot immer weiter ausbauen. Neben funktionellen Erweiterungen der Plattform sind z.B. eigene Plugins und Themes geplant, sowie eine E-Learning Plattform für WordPress Neulinge. Warum sollte sich ein WordPress Dienstleister bei euch registrieren? Ganz klar – weil dadurch neue Kundenaufträge generiert werden können. Ein registrierter Anbieter wird einmal in der lokalen Suche angezeigt. Wir haben festgestellt, dass dieser Punkt für Kunden sehr wichtig ist, denn „sein“ Experte ist für ihn damit in greifbarer Nähe. Dieser Punkt ist insbesondere für die Kunden wichtig, die neu im Online-Business sind und sich ihre erste Webseite erstellen lassen. Eine direkte Suche nach genauen „Spezifikationen und Anforderungen“ ist neben der lokalen Suche natürlich ebenfalls möglich. Zusätzlich möchte fastWP selbst Aufträge an Dienstleister vermitteln. Momentan hakt es hier noch an einigen Stellen, aber mittlerweile stehen wir auch hier vor einigen spannenden Erweiterungen, die diesen Bereich weitaus attraktiver machen sollen und so Dienstleister regelmäßig lukrative Aufträge erhalten sollen. Welchen Vorteil bietet WordPress im Vergleich zu anderen Programmen, um eine eigene Webseite oder einen eigenen Blog zu erstellen? Ich denke der größte Vorteil von WordPress ist die extreme Vielseitigkeit. Mittlerweile hat sich hier ein riesiges Universum gebildet in dem Themes, Plugins und Erweiterungen angeboten werden, die es möglich machen mit einer WordPress Seite auch die kompliziertesten Anforderungen umzusetzen. Ich würde behaupten, dass es momentan keine Aufgabenstellung gibt, die nicht durch ein bereits programmiertes Plugin oder Theme, zumindest im Großen und Ganzen realisiert werden kann. Um ein Beispiel zu nennen. Eine Immobilienfirma möchte endlich auch eine Immobiliensuche auf der eigenen Seite anbieten. Zuerst denkt man hier direkt an exorbitant hohe Entwicklungskosten – mit dem richtigen Plugin und entsprechender Modifikation ist ein solcher „Marktplatz“ aber auch weitaus günstiger umzusetzen. Hier gibt es eben Anbieter, die bereits viel Fleiß und Arbeit in die Entwicklung solcher Funktionalitäten investiert haben und diese dann entsprechend anbieten. Ein weiteres gutes Beispiel ist das Thema E-Commerce. Mit der kostenlosen Erweiterung WooCommerce lässt sich ein kompletter Onlineshop umsetzen, inklusive allen gängigen Funktionen, die man hier erwartet. Mit entsprechenden Erweiterungen (kostenlos und kostenpflichtig) ist eigentlich jede Funktionalität umzusetzen. Ich möchte hier aber auch ganz kurz einwerfen, dass gerade, wenn es dann um individuelle Anpassungen geht, schnell auch individuelle Programmierungen nötig und teilweise auch sinnvoll werden. Aktive WordPress Anwender wissen, dass man sich teilweise doch sehr stark in „Grenzen“ bewegt die einem ein Theme oder Plugin „aufzwingen“. Möchte man dann Funktion XYZ, kann dies teilweise sehr schwierig mit der Implementierung werden. Nach den Vorteilen von WordPress, welche Nachteile siehst du in dem CMS? So spontan fällt mir hier besonders das Thema Sicherheit ein. Das ist gar nicht immer so ein Problem des eigentlichen Core Systems sondern eher ein durch Plugins verursachtes Thema. Täglich werden neue Sicherheitslücken bekannt und als Anwender sollte man sehr genau überlegen welche Plugins man installiert. Die riesige Community von WordPress und die Vielzahl von Entwicklern sind eine unglaublich tolle Sache. Da diese Plugins aber ohne großartige Prüfung anbieten können, führt dies eben leider zu diversen Problemen bezüglich der Sicherheit. Gibt es sonst noch etwas, was Dich im Zusammenhang mit WordPress stört? Was uns momentan im täglichen Agenturgeschäft immer mehr auffällt, sind extrem schlecht umgesetzte WordPress Seiten. Der große Vorteil von WordPress ist das durch Plugins und fertige Themes komplette Webseiten recht schnell umgesetzt werden können. Dies führt leider dazu, dass jeder der Meinung ist WordPress Dienstleistungen anzubieten und diese an Kunden zu verkaufen. Teilweise kommt es dadurch zu vielen instabilen Systemen, die dem Kunden dann früher oder später „um die Ohren fliegen“. Auch beim Thema Sicherheit und Performance fehlt es teilweise an grundsätzlichen Dingen. Da werden Kunden Seiten mit Plugins verkauft die schon seit Jahren nicht mehr upgedatet und betreut werden, oder es gibt Webseiten die 15MB groß sind und gefühlt 10min zum laden benötigen. Alles Punkte, die von einem guten WordPress Entwickler beachtet werden sollten, aber gefühlt leider viel zu häufig ignoriert werden. Was einem da so manchmal auf den Schreibtisch kommt, ist wirklich erschreckend. Hast Du zwei must-have WordPress Plugins, die Du unseren Lesern empfehlen kannst? Grundsätzlich denke ich, dass 2 Funktionen bei einer WordPress Installation Pflicht sind. Das ist zum einen ein Plugin zur Performance Optimierung und zum anderen ein Plugin für die Sicherheit. Bei der Performance bin ich ein Fan von wp-Rocket. Dieses Plugin ist zwar kostenpflichtig aber sein Geld in jedem Fall wert. Bei der Sicherheit gibt es einige Optionen. Ein kostenloses Plugin, wie z.B. „Ninja Firewall“ kann euch bereits vor einem Großteil von automatisierten Angriffen schützen. Funktionell um einiges umfangreicher und auch kostenlos wäre hier auch das Plugin „WordFence“. Alternativ möchte ich auch gerne erwähnen, dass diese 2 Optionen bei einem „guten WordPress Hoster“ inklusive sind und hier in Sachen Performance und auch Sicherheit bereits einiges von Hause aus geboten wird. Vielen herzlichen Dank für das Interview und alles Gute!
Kategorie(n): Personen aus der Szene
Datum: 13. November 2019