Beshad Behzadi und die Zukunft der Suche

von Oliver Engelbrecht

Kategorie(n): Ratgeber Datum: 8. April 2016
In seiner Keynote auf der SMX West 2016 hat sich Beshad Behzadi, der Director of Search bei Google in Zürich, mit der Zukunft der Suche auseinandergesetzt. Was sind also die größten Trends für die nächsten Jahre? Ihr erfahrt es hier in unserer Übersetzung seines Vortrages.

Zeitstrahl der Suche

Zunächst weist er darauf hin, dass sich die Google-Suche in den letzten Jahren bereits massiv verändert hat. Schritt für Schritt wurden die 10 blauen Links mit dem einfachen Algorithmus von dem Google abgelöst, das wir heute kennen und das sich mittlerweile täglich ändert. Die großen Meilensteine sind dabei Dinge wie das Erkennen von Synonymen, die Auto-Complete-Funktion, die universelle Suche (also das Anzeigen von anderen Dingen wie Bildern) und der Knowledge Graph (also das Verstehen von Dingen und Zusammenhängen durch die Suchmaschine, welches das Aneinanderreihen verschiedener Buchstaben ablöst). Das Ziel von Google ist es also, die echte Welt immer besser zu verstehen. Die Suchmaschine soll dazu in der Lage sein, herauszuarbeiten, was der Suchende genau meint - auch dann, wenn er keine exakten Angaben macht. Da die Maschine immer besser wird, steigt die Anzahl dessen, was sie versteht, immer schneller an.

Die Welt hat sich verändert

Es ist nicht nur so, dass die Welt sich verändern wird - sie hat es bereits getan! Schon im letzten Jahr hat die Zahl der mobilen Suchanfragen die Desktopanfragen überstiegen. Und diese Schere wird immer weiter aufgehen. Wer also etwas für die Zukunft bauen möchte, muss etwas mobiles bauen. Hierbei handelt es sich nicht nur um Smartphones, sondern auch Smartwatches und sogar intelligente Autos. Hier spielt auch die immer größere Verbindung durch das Internet of Things herein. Und diese müssen in der Lage sein, mit dem Nutzer auf zielführende Weise zu kommunizieren.

Die Sprachsuche

Entsprechend wird die Sprachsuche immer wichtiger werden - vor allem, da sie mittlerweile immer besser funktioniert. Denn für Beshad ist es eine ausgemachte Sache, dass wir uns immer weiter in die Richtung der sprechenden Gegenstände bewegen. Dinge wie Now on Tap rücken damit immer mehr in das Zentrum von Google's Anstrengungen. Eine wichtige Änderung ist dabei, dass sich die Suchanfragen auch inhaltlich verändern. Denn während getippte Suchbegriffe eher Schlagwörtern ähneln, sind gesprochene Anfragen eher ganze und lange Sätze. Google muss also in der Lage sein, die Semantik zu begreifen und das passende Ergebnis zu liefern. Zudem liefert nicht mehr nur die Websuche Antworten auf Nutzeranfragen. Oft sind es auch Apps, die dem Suchenden das liefern, was er braucht. Und hier kann es dann passieren, dass die Websuche in einigen Fällen gar nicht mehr benötigt wird, da Apps zum Teil besser geeignet sind.

Der ultimative Assistent

Um all diese verschiedenen Möglichkeiten zu navigieren, ist ein Assistent von Nöten. Und genau hier sieht Beshad die Zukunft der Suche: Im Bauen des perfekten Assistenten. Dieser muss in der Lage sein, drei Dinge zu verstehen: Die Welt, den Nutzer und seine Welt sowie die momentanen Kontexte des Nutzers. Denn der Assistent muss durch Personalisierung immer auf den jeweiligen Nutzer zugeschnitten sein. Seine Aufgabe ist es, ihm zu helfen - und zwar immer dann und dort, wo es nötig ist. Denn er soll den Nutzer dabei unterstützen, Dinge zu schaffen und ihm damit das Leben vereinfachen. Wie weit Google im Hinblick auf diesen Assistenten bereits ist, führte Beshad danach anhand zahlreicher Beispiele vor. Diese sollte man wirklich gesehen haben, daher ist das Video ab der Minute 16 unglaublich empfehlenswert - auch wenn vieles in Deutschland noch nicht funktionieren dürfte.