Eine neue Vermutung beziehungsweise Vorahnung bewegt die SEO-Szene. Nachdem Amazon damit begonnen hat, seine Programmatic-Expertise deutlich auszubauen und mehr als 2.000 neue Stellen schaffen will, geht ein Teil der (deutschen) SEO-Szene davon aus, dass Nischenseiten und Affiliate-Seiten es bei Google in Zukunft schwer haben dürften. Eine erste
Diskussion in der Facebook Gruppe Amazon SEO gibt es dazu bereits.
Die Theorie: Google möchte vom Kuchen selber ein großes Stück abhaben und möchte seinen Traffic nicht an Seiten verschenken, die dann via Amazon Umsätze generieren. Stattdessen will Google den eigenen Shopping-Bereich entsprechend ausbauen.
Denkbar ist es daher durchaus, dass mit dem nächsten
Google Update zahlreiche Nischenseiten und generell Affiliateseiten aus dem Index fliegen könnten. Und bei Amazon scheint man sich für diesen Fall inzwischen zu rüsten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Ein
Artikel von internetworld.de zeigt, dass Amazon in Manhatten einen Arbeitsplatz für rund 2.000 Beschäftigte schaffen will. Die Mitarbeiter sollen im Amazon Advertising-Büro eingesetzt werden.
Amazon rüstet den Werbebereich professionell auf
Dass Amazon sein Vorgehen sehr professionell gestaltet, wird schnell deutlich. Bereits in Tokio und in Paris gibt es entsprechende Büros der Advertising-Sparte. Der einstige Buchhändler will mit einem eigenen Advertising scheinbar massiv die Konkurrenz unter Druck setzen. Handel und Marketing spielen dabei gleichermaßen eine Rolle.
Was bedeutet das für die SEO-Szene?
Wenn sich Amazon verstärkt auch im Werbebereich positioniert, kann dies für Nischenseiten und Co. starke Auswirkungen haben. Vor allem dann, wenn Google auf diese Veränderung - wie in der aktuellen Diskussion vermutet - reagiert - und Amazon Nischenseiten und Co. aus dem Index verbannt. Dann nämlich müssen sich Betreiber von Nischenseiten und Affiliate-Seiten neue Wege suchen, um die eigene Webseite einem breiten Publikum präsentieren zu können.
Oder aber: Wege finden, um ein Ranking bei Google doch noch zu erreichen. Eine Option: Andere Vermarktungsformen. Google Shopping wird in der Facebook Gruppe bereits als Möglichkeit genannt - dabei steht hier auch die Attraktivität dieses Verkaufskanal im Fokus. Einzelne Ads soll es bei Google Shopping zum Schnäppchenpreis geben.
Aktuell kann man aber wohl nur abwarten. Einerseits, was Amazon mit dem neuen Advertising-Büro in Manhattan mit rund 2.000 Mitarbeitern plant, andererseits, wie Google auf einen möglichen Frontalangriff reagieren wird. Dennoch: Gedanken machen kann man sich auch jetzt schon mal.
Was denkt ihr? Wird es da einen großen Knall geben? Welche Entwicklung vermutet ihr?