Google schränkt Zugang zum Keyword Planner ein

von Oliver Engelbrecht

Kategorie(n): News Datum: 10. August 2016

Nicht das erste Mal

Wir erinnern uns: Ende Juni gab es eine mittelschwere Kontroverse, da Google den Zugang zum AdWords Keyword Planner einschränkte. Für kurze Zeit konnten nur noch Nutzer, die mindestens eine aktive AdWords Kampagne laufen hatten, auf die entsprechenden Daten zugreifen. Nach zahlreichen Beschwerden wurde diese Änderung erst durch Google bestätigt, dann zurückgenommen und mit einer technischen Panne erklärt. Doch es scheint mehr dahinter gesteckt zu haben, denn nun wurde einigen Nutzern ohne aktive Kampagne erneut der Zugriff auf die wertvollen Daten beschnitten.

Nur noch von-bis Angaben

Nun wurde nicht der ganze Zugang für Nutzer ohne Kampagne geblockt - doch mit dem, was sie zum Teil nun sehen, werden sie auch nicht viel anfangen können. Denn statt genauen Daten gibt es nun nur noch ein Spektrum für das Suchvolumen. Und dieses Spektrum ist so groß, dass die Daten keinen Nutzen mehr haben: AdWords Keyword Planner Darüber findet sich folgender Hinweis: "Diese Seite zeigt ein Spektrum für das Suchvolumen an. Für eine detailliertere Ansicht musst du eine Kampagne aufsetzen und laufen lassen." Es ist schwer zu glauben, dass es sich hierbei wieder um einen "technischen Fehler" handeln könnte. Denn laut Jennifer Slegg ist es auch nicht mehr möglich, mit einem neuen Account auf den Keyword Planner zuzugreifen. Zumindest nicht, ohne eine Kampagne aufzusetzen, ein Budget festzulegen und eine Kreditkartennummer anzugeben. Somit scheint Google gerade die Karten auf den Tisch zu legen. Und so macht Google deutlich, dass die Werte aus dem Keyword Planner künftig nicht mehr umsonst zu haben sind. Auch Nutzer, die nur auf organischen Traffic setzen möchten, werden dadurch zum Anlegen einer AdWords Kampagne gezwungen. Viele werden zwar nur wenig Budget freigeben, bei vielen Nutzern dürfte es sich aber für Google trotzdem lohnen.

Was sind die Alternativen?

SEOs sollten sich also nun langsam aber sicher darauf vorbereiten, bald eine Alternative zum Google Keyword Planner nutzen zu müssen. Denn sicher möchte sich nicht jeder eine aktive Kampagne zulegen. Hier gibt es einige Möglichkeiten, die aber zum Teil mit erheblichen Kosten verbunden sind. Im Hangout vom 01.07. diskutierte John Mueller zum Beispiel die Möglichkeit, dass auch Search Console einen Keyword Planner anbieten könnte. Dies wäre zwar toll, ist aber nach den aktuellen Entwicklungen eher nicht zu erwarten. Auch John war eher vage und riet, sich lieber an AdWords zu halten. Darüber hinaus gibt es natürlich zahlreiche Tools von anderen Anbietern. Problematisch sind hier zwei Dinge. Erstens kosten viele von ihnen ebenfalls Geld. Zweitens verfügt kein anderer Anbieter über die Datenmengen, die Google für seine Tools nutzen kann. Viele SEOs werden also wohl in den sauren Apfel beißen und eine aktive Kampagne erstellen müssen.